Eine Frau verbringt mit Freunden ein Wochenende in einem Jagdhaus im Wald. Abends gehen die Gastgeber ins Tal, tauchen am nächsten Morgen aber nicht wieder auf. So macht sie sich auf die Suche nach ihnen und findet zu ihrem Schrecken eine unsichtbare Wand vor, hinter der scheinbar alles Leben aufgehört hat. Gemeinsam mit Hund, Katze und Kuh muss sie nun ihr Leben allein im Wald bestreiten.
Genre | Drama |
Jahr | 2011 |
Land | Österreich, Deutschland |
Länge | 108 Minuten |
Darsteller | Martina Gedeck, Hans-Michael Rehberg, Karlheinz Hackl |
Regie | Julian Pölsler |
Drehbuch | Marlen Haushofer (Roman), Julian Pölsler |
Originaltitel | Die Wand |
Di, 23.10.2012 von 8martinPreis der AutarkieMan muss u.a. bereit sein, sich mit einem so schwierigen Thema wie ‘Depression‘ auseinander zu setzen, um den Film zu verstehen. Man kann sich aber auch an Martina Gedecks Schauspielkunst erfreuen und die tollen Naturaufnahmen genießen. All das sind Erklärungsoptionen zu diesem ungewöhnlichen Film. Die großartige Martina Gedeck stößt an eine unsichtbare Wand und wird auf sich zurückgeworfen. Um sie herum ist die Welt menschenleer. Ihr bleiben nur Hund, Katze und Kuh als Gesprächspartner. Für die fühlt sie sich verantwortlich. Das motiviert sie, aufzustehen und sich und die Tiere zu versorgen. So beginnt sie uralte, inzwischen nur noch von Spezialisten getane Arbeiten zu erledigen: sie pflanzt, erntet, mäht, melkt die Kuh und geht auf die Jagd. Sie wird autark. Versucht sich über ihre Situation und über sich selbst Klarheit zu verschaffen. Dafür hat sie jede Menge Zeit droben auf der Alm. Die Selbstbesinnung weckt also verloren geglaubte Fähigkeiten. Und da kann die Interpretation sowohl des Romans von Marlen Haushofer als auch des sich eng daran orientierenden Films von Julian Pölsler einen Schritt weitergehen. Der Mensch wird in einen quasi paradiesischen Zustand zurückversetzt. Er kann eine nie gekannte Freiheit und Unabhängigkeit erlangen auf seiner ‘Insel‘. Und lebt in völligem Einklang mit der Natur. Vorausgesetzt dies kleine Universum ist ihm genug. Und diejenigen, die dieses Paradies bedrohen, müssen bekämpft werden. Die Einsamkeit darf ihm nichts anhaben, menschliche Nähe nicht fehlen. Suizidale Gedanken bleiben außen vor. Was für ein geniales Konstrukt.War diese Bewertung hilfreich? | |
0 von 1 Nutzern fanden diese Bewertung hilfreich: So, 21.10.2012 von nadymuehsamauch wenn der regisseur sich plagt einen spannungsbogen zu konstruieren, es ist und bleibt langatmig. gedecks lange monologe - no na. sie ist die einzige - sind teils sehr eigen. die vielen zeitspruenge irritieren. aber viel wunderbare landschaft ist zu sehen.War diese Bewertung hilfreich? |
Wo läuft "Die Wand"?
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