Weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war, verhaften die deutschen Besatzer 1942 in Weißrussland den unschuldigen Gleisvorsteher Sushenya und hängen drei seiner Kollegen, die einen Zug zum Entgleisen brachten. Ihn lassen sie schwer gezeichnet laufen, weshalb er fortan als ehrloser Kollaborateur gilt. Nachts klopfen zwei Partisanen, einer davon sein befreundeter Nachbar Burov, an die Tür des Familienvaters, um den vermeintlichen Verräter im Wald zu exekutieren. Obwohl er Burov das Leben rettet, will keiner seinen Beteuerungen glauben. Im Krieg sterben Wahrheit und Unschuld zuerst. So auch in dem Moraldrama des Weißrussen Sergei Loznitsa (bereits mit 'Mein Glück' für die Goldene Palme nominiert), der den gleichnamigen Roman seines Landsmanns Wassil Bykau zum Anlass einer Odyssee durch beschauliche Wälder nimmt, wo ein als Kollaborateur Stigmatisierter ums Überleben kämpfen muss. Die minimalistische Meditation über die Schrecken des Krieges und wie er einem Friedfertigen seine tödliche Logik aufzwingt, gewann für seine leise, aber eindringliche Art den Kritiker-Preis in Cannes. BF
Genre | Drama |
Jahr | 2012 |
Land | Deutschland, Frankreich, Österreich |
Länge | 113 Minuten |
Filmstart | Do, 21.03.2013 |
Darsteller | Maria Hofstätter, Nabil Saleh, Natalya Baranova, Rene Rupnik |
Regie | Ulrich Seidl |
Drehbuch | Ulrich Seidl, Veronika Franz |
Originaltitel | Paradies: Glaube |
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Wo läuft "Paradies: Glaube"?
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