Genre | Drama |
Jahr | 1950 |
Land | USA |
Länge | 111 Minuten |
Darsteller | Klaus Kinski, O.E. Hasse, Helene Thimig |
Regie | Anatole Litvak |
Originaltitel | Decision Before Dawn |
Fr, 14.12.2018 von 8martinHollywood in WürzburgEs gibt die ‘Trümmerfrauen‘ und die ‘Trümmerliteratur‘. Analog dazu würde ich diesen Streifen den ‘Trümmerfilmen‘ zuordnen. Er wurde sechs Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs gedreht, als weite Teile Deutschlands noch in Schutt und Asche lagen. Da stellt das Drehbuch, an dem Carl Zuckmayer mitgearbeitet hat, die Frage nach der moralischen Fragwürdigkeit der Aktion, wenn deutsche Kriegsgefangene im Dienst der Amerikaner als Spione tätig sind. Sind das Verräter oder Helden? Helfen sie durch ihren wagemutigen Einsatz mit den Krieg zu verkürzen oder schicken sie ihre Landsleute dadurch in den Tod? Der recht lyrische deutsche Titel vernebelt den des Originals, der einfach feststellt ‘Nenn es Verrat‘ ohne Fragezeichen. Zu dieser Zeit zog es die Filmcrew unter Regisseur Anatole Litvak in meine Heimatstadt nach Würzburg. Die damals völlig zerbombte Stadt bot eine eindrucksvolle Kulisse für einen Kriegsfilm. Wir sind hier in der Endphase des Krieges. Es herrscht Chaos, die Front ist quasi überall. Einzelne Trupps versuchen zwischen den Fronten mit heiler Haut davonzukommen. Viele Soldaten sind in Gefangenschaft geraten, einige bieten den Amerikanern ihre Diente an. So auch Karl Maurer genannt ‘Happy‘ (Oskar Werner) und Rudolf Barth genannt ‘Tiger‘ (Hans-Christian Blech). Das Ambiente ist ebenso authentisch (keine Pappkulissen) wie die zahlreichen deutschen Schauspieler (u.a. O.E. Hasse, Gerd Fröbe, Klaus Kinski – noch ohne Starallüren - so wie Charles Regnier). Vom Thema her gesehen ist dieser Kriegsfilm ein reiner Männerfilm – wenn man von den beiden Kurzauftritten von Hildegard Knef und Monique (Dominique Blanchar) mal absieht. Für die Story sind beide aber unerheblich. So gibt es auch kein Glückliches Ende für die Deutschen. Nur ihre amerikanischen Auftraggeber Colonel Devlin (Gary Merrill) und Lt. Rennick (Richard Basehart) bleiben am Leben. Für die Zuschauer fasst ein moralisierendes Statement das Ende des Films zusammen. O.K.War diese Bewertung hilfreich? |
Wo läuft "Entscheidung vor Morgengrauen"?
Teilen