Anzeige
Home » Profil von 8martin » 

Bewertungen

Bewertungen

So, 08.11.2009
TV | Sublime
Albtraum jedes Patienten2 Sterne
Mit dem Titel kann man eigentlich wenig anfangen. Die Entsprechungen in der deutschen Sprache reichen von ’erhaben, großartig’ bis zum ’Unterbewussten’. Letzteres streift die Absicht des Regisseurs vielleicht am ehesten. Hier spielt sich der Albtraum jedes Patienten ab: ein ärztlicher Kunstfehler. Der wird hier mit viel Blut und schockierenden Quälereien geschildert, erscheint aber auch als fiebrige Wahnvorstellung mit angenehmen Erlebnissen. Der Allmacht der Götter in weiß steht die Ohnmacht der Betroffenen gegenüber. Gerade in der Überzeichnung trifft der Film den Nerv der Zeit mit der Auseinandersetzung um die Patientenverfügung. Die kleinen logischen Knacks kann man vernachlässigen. Vielmehr kann der Film als Diskussionsgrundlage dienen, da der Drehbuchautor in der Abteilung Statistik ordentlich recherchiert hat.
Trennstrich
Sa, 07.11.2009
TV | Der Husar auf dem Dach
Liebe in Zeiten der Cholera5 Sterne
Alles was einen guten Film ausmacht, ist hier vorhanden: Basierend auf einer Romanvorlage spielt der Film im revolutionären Frankreich des 19. Jahrhunderts und bietet so niveauvolle Unterhaltung; fast eine Art Roadmovie zur Zeit der Pest. Technisch ist er gekonnt in Szene gesetzt mit eindrucksvollen Bildern vor imposanter Alpenlandschaft (auch mit Schockern). Jede Menge Action wechselt mit ruhigen, gefühlvollen Einstellungen; immer passend unterlegt mit klassischer Musik. Ein Love Story ist in das Geschehen auch noch eingebettet, die einen bemerkenswerten irgendwie offenen Schluss hat. Die beiden Hauptdarsteller( Binoche und Martinez) sind äußerst überzeugend, sowie die vielen in kurzen Szenen auftretenden französischen Weltstars, die man hinter ihrer Maske kaum erkennt. Vor allem die Heilmaßnahmen an der erkrankten Gräfin vor dem brennenden Kamin sind ein echter Hingucker. Und der ungewöhnliche Titel macht neugierig.
Trennstrich
Fr, 06.11.2009
TV | Sinn und Sinnlichkeit
Echte Gefühle5 Sterne
Es sind nicht nur die großartigen Schauspieler oder die herrlichen, detailgenauen Kostüme und wunderschönen Bilder, auch nicht das tolle Drehbuch von Emma Thompson, die diesen oscarprämierten Film zum Erlebnis machen, sonders es ist das Verdienst von Ang Lee, als einer der Ersten einem breiten Publikum diesen Klassiker der Weltliteratur nahe gebracht zu haben. Wie jeder weiß, der das dialoglastige Original von Jane Austen gelesen hat. Geschickt unterteilt er zum Beispiel ein langes Gespräch in zwei verschieden Aktionen: ein Spaziergang, dann weiter zu Pferde. Es entstehen kleine peinliche Pausen in der Unterhaltung und auch für versteckte Anzüglichkeiten ist Platz. Selbst die Action kommt im Rahmen des Möglichen nicht zu kurz. Und dabei geht es doch um das Thema Nummer eins: die Liebe, die Irrungen und Wirrungen der Herzen. Ein Feel-Good-Movie der besonderen Art.
Trennstrich
Do, 05.11.2009
TV | Obaba - Das Dorf der grünen Eidechse
Eidechsen im Kopf3 Sterne
Die Episoden sind locken aneinandergereiht und erfordern manchmal die Konzentration des Zuschauers, dem Zusammenhänge oft erst viel später klar werden. Doch das ist nicht die Essenz. Ein in Ansätzen poetisch angehauchtes Konstrukt zeichnet allgemein zwischenmenschliche Konfrontationen von seltsam schrulligen Käuzen eines kleinen Dorfes, von der modernen Technik und von globalen Zusammenhängen. Dabei geht es auch in die Vergangenheit zurück, aus der manche Konsequenzen bis heute reichen. Und eine lebensphilosophische Aussage gibt es obendrein: man sollte da leben, wo man sich wohl fühlt. Man kann unterwegs den Faden verlieren, findet ihn aber immer wieder und freut sich an den gewonnenen Erkenntnissen.
Trennstrich
Mi, 04.11.2009
TV | Die Rückkehr des Dr. Phibes
Schaurig-schöner Grusel-Kult2 Sterne
Die beiden Dr. Phibes-Filme (Schreckenskabinett und Rückkehr) sollten in den siebziger Jahren wohl Horror-Schocker sein. Heute vielleicht eher Kult als ironischer Kostüm-Thriller. Die optisch recht interessanten und vielseitigen Morde, die die biblischen Plagen nachstellten, die musikalische Begleitung dabei (Orgel, Geige)und der etwas pathetische Habitus in Gang und Sprache sind heute einfach nette Unterhaltung. Auch das Jugendstil-Dekor beeindruckt neben der wunderschönen stummen Assistentin. Alles zusammen schafft eine heimelige Atmosphäre, in der es einen bisweilen angenehm gruselt. Nach dem ersten Teil kann man den zweiten etwas schwächeren Teil wie ein Heimspiel genießen.
Trennstrich
Mi, 04.11.2009
TV | Alptraum einer Sommernacht
Dann waren 's nur noch vier3 Sterne
Das Gesicht des Mörders und Vergewaltigers sieht man erst ganz am Ende nach verbüßter Haft und Therapie. Im Zentrum dieses ergreifenden Psychodramas stehen die Folgen für die betroffenen Mädchen und wie jede mit den traumatischen Erinnerungen umgeht. Die grausige Bluttat wird mit Schnellkamera und vielen Wacklern scheibchenweise eingestreut. Der Originaltitel lautet ’Es waren fünf’. Dann sind es nur noch vier, die in ganz unterschiedlicher Weise das Erlebte verarbeiten. Alle haben auf jeden Fall ein gestörtes Verhältnis zum anderen Geschlecht und versuchen unter anderem mit übertrieben viel Gelächter die seelische Pein zu überdecken. Ein Frauenfilm, den sich auch Männer anschauen sollten.
Trennstrich
Di, 03.11.2009
TV | Italienische Verführung
Sexueller Kohldampf aufgewärmt1 Stern
Ein Mädels-Film, der als Komödie getarnt daherkommt. Leider werden nur Clichées so oberflächlich und offensichtlich verarbeitet, dass keine Komik aufkommen kann. Sollte der Film die Realitäten von Frauen heute streifen, könnte man verstehen, dass sie dann lieber lesbisch werden oder ins Kloster gehen. Die machohaften etwas dämlichen Männer sind so leicht zu lenken, dass man darüber nur müde lächeln kann. Auch die Überzeichnungen der weiblichen sexuellen Gier sind keine echten Treffer. Die Umkehrung der Erfolge von Lehrgangsteilnehmerinnen und Dozentin sind aufgesetzt und wirken etwas gewollt. Damit der Klamauk nicht allzu fade wird sind ansatzweise noch kleine Tupfer von sozialkritischen Aspekten eingearbeitet. Passt als Programmfüller ins Nachtprogramm.
Trennstrich
Mo, 02.11.2009
TV | Der Auslandskorrespondent
Die bösen Nazis1 Stern
In diesem etwas angestaubten Hitchcock wird den bösen Nazis nicht viel Platz eingeräumt und das ist auch gut so. Das trägt auch nicht unbedingt zur Dramatik bei. Es ist halt einer in der langen Reihe von alliierten Propagandafilmen von 1940, die man heute getrost vergessen kann. Die erste halbe Stunde ist an Langeweile fast nicht zu überbieten. Und die Lovestory ist ziemlich dämlich. Nur beim Flugzeugabsturz sind dramatische Aufnahmen gelungen. Außerdem sind noch ein paar Szenen recht ansehnlich geraten. Unterm Strich kann man sagen der Streifen sollte weiterhin im Archiv ruhen.
Trennstrich
So, 01.11.2009
TV | Der Feind in den eigenen Reihen - Intimate Enemies
Grausam unmenschlich brutal4 Sterne
Was den Amerikanern ihr Vietnam-Trauma ist den Franzosen der Algerienkrieg. Der ist lange in Frankreich tabuisiert worden. Jetzt trifft uns der Film von Florent Emilio Siri mit voller Härte. Er zeigt die ungeheueren Grausamkeiten des Krieges mit brutaler Härte zwischen einer Söldnertruppe und einheimischen Guerilla-Einheiten. Dabei verwischen sich die Freund-Feind-Grenzen durch frühere kriegerische Unternehmen und offenbaren tiefe menschliche Tragik. In der zentralen Figur von Leutnant Terrien (Benoit Magimel) wird deutlich, wie die permanenten Grausamkeiten die Persönlichkeiten des Soldaten verändern. Ein sehr guter Anti-Kriegsfilm, der ein Tabu bricht und der für Romantik und Heldentum keinen Platz lässt, sondern ganz nah an der kämpfenden Truppe die Ängste der Beteiligten schildert und die Ungeheuerlichkeiten, zu denen Menschen fähig sind.
Trennstrich
Sa, 31.10.2009
TV | Doppelmord
Die Rächerin2 Sterne
In der ersten Hälfte wird ganz schön auf die Tränendrüse gedrückt, aber dann kommt der Thriller langsam in Fahrt. Mit überraschenden Wendungen wird etwas Spannung aufgebaut und der Showdown am Ende ist auch ganz passabel. Ashley Judd und Tommy Lee Jones liefern sich als Verbündete eine interessante Verfolgungsjagd des Bösewichts. Der Zuschauer kann die schrittweise Annäherung bequem nachvollziehen. Coole Dialoge und umtriebige Actionszenen bieten annehmbare Unterhaltung. Es ist nicht der beste Film von Bruce Beresford. Er liegt aber immer noch über dem Durchschnitt.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

Ihre Lieblingsfilme und Serien auf DVD und Blu-ray.