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Fr, 15.11.2019
Kino | Passengers
Zwei Frühchen2 Sterne
Ein nichtsagender, fader Sci. Fi. Film von einem Liebespaar in einem Raumschiff. Jim (Chris Pratt) erwacht auf dem Flug zu einer Kolonie, was nicht vorgesehen war. Weil es ihm zu langweilig ist, weckt er Aurora (Jennifer Lawrence) auch auf. Die Jahrzehnte werden uns da nur so um die Ohren gehauen. Quasi hundert Jahre Luxus pur, bei völliger Einsamkeit. Für ein Liebespaar der schönste Ort im All mit Pool, Disco, Restaurant und Bar. Natürlich ist Aurora kurzfristig auf Chris sauer, weil sie jetzt altert wegen des fehlenden Tiefschlafs. Einzig das konsequent durchgehaltene Ambiente der Raumstation, inklusive freier Ausflug im All sind her bemerkenswert. Laurence Fishburne bringt etwas menschliche Atmo ins Spiel, muss aber bald das Zeitliche segnen. Neben ihm kann noch Michael Sheen als Android etwas punkten, der als Barkeeper keinen menschlichen Unterleib hat und recht witzig hinter dem Tresen hin und her rauscht. Das Cameo von Andy Garcia kann man vernachlässigen und das vorhersehbare Happy End kann auch nichts auf der Emotionsskala rocken. Manche wollen sogar einen unterschwellig feinen Witz entdeckt haben. Wenn ich ihn entdeckt hätte, würde ich sagen ‘Witz komm‘ raus, du bist umzingelt.‘ Als Jennifer Lawrence noch Tribute an Panem zahlen musste, war sie überzeugender oder wie z.B. in Silver Linings. Wieso Chris Pratt jetzt schon für die Verleihung der Oscars zuständig ist, erschließt sich einem nicht so recht. Und was Regisseur Morten Tyldum nur geritten hat, diesen langweiligen Aufguss zu machen, bleibt sein ewiges Geheimnis. Diese Passagiere können wir getrost zur Weltkolonie Homestead II schicken – aber ohne Rückfahrkarte. Auch wenn da jetzt inzwischen Bäume stehen. K.V.
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Di, 12.11.2019
TV | Der Killer & sein Bodyguard
Bleihaltige Verfolgung2 Sterne
Das ist nur was für Fans von Mega-Riesenballereien und Verfolgungsjagden, bei denen die Autos in Materialschlachten schrottreif gefahren werden. Scheint der Hauptzweck des Films zu sein. Na ja wer’s mag!? Der Plot selbst führt gradlinig von A nach B.: Bodyguard Michael (Bryan Reynolds) soll Kronzeugen Darius (Samuel L. Jackson) sicher zur Verhandlung bringen. Bis auf den Dauereinsatz von besagten Stilmitteln geht das alles recht glatt. Die besagte Spitzzüngigkeit der Dialoge hält sich in Grenzen – Darius fällt durch lautes Lachen auf und trotz eigner OP (Kugel aus der Wade entfernt) ist er immer gut unterwegs. Die Stunts flutschen nur so, bei Schießereien treffen immer nur Michael und Darius und weil das auf die Dauer doch etwas fade ist, kommt noch völlig unmotiviert Sonja, die Ehefrau von Michael (Salma-Frida-Hajek) zum Einsatz. Bis auf den finalen Schwof mit ihrem Ehemann hat sie eigentlich hier nichts verloren. Und weil Regisseur Hughes ihre Reize verbirgt, bringt sie auch keine echte Verbesserung ins Bild, im Gegensatz zu Michaels Kollegin Amelia (Elodie Yung), die eine wahre Bereicherung der Handlung ist. Gary Oldman spielt den Bösewicht und ist ganz bei sich. Und falls einen der Plot nicht so interessiert, könnte man ja mal mitzählen wie viele Autos hier draufgehen.
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Di, 05.11.2019
TV | Nocturnal Animals
Nachtaktiv4 Sterne
Der zweite Film von Tom Ford und der ist gar nicht mal so schlecht. Über weite Strecken spannend. Nur über das Ende kann man sich genüsslich streiten über Gesehenes oder Angedeutetes. Es gibt viele symbolträchtige Querverbindungen zwischen den zwei Handlungsebenen, auf denen die Geschichte erzählt wird. Außerdem noch Mutter – Tochter Probleme sowie nette Klischees. Wohlhabende Galeristin Susan (Amy Adams) hat alles und ist doch unglücklich. Ihr Ehemann, ein Beau, betrügt sie. Ihr Ex Tony (Jake Gyllenhaal) schickt ihr das Manuskript seines ersten Romans, der den Titel des Films trägt. Susan liest ihn und wir erleben die Szenen voller Gewalt: Tony und seine Familie werden von drei gewaltbereiten Jungs angegriffen, Frau und Tochter vergewaltigt und erschlagen. Diese Schiene ist durchaus beängstigend, die ausbrechende Brutalität überzeugt. Es sind Ray, Lou und Turk. Man kann sie nachtaktive ‘Tiere‘ nennen. Mit Hilfe von Detektive Bobby Andes (Michael Shannon) werden diese Tiere ausfindig gemacht und illegal zur Strecke gebracht. Tony schwankt zwischen Rache und Bestrafung, dem totkranken Andes ist der Verlust seiner Lizenz egal. Soweit, so gut, so spannend! Doch die Finalrunde bleibt irgendwie offen. Man sieht nicht alles so genau. Man ahnt, dass Tony erblindet (?), aber kommt er um oder nicht? Eine Mail von ihm vereinbart ein Wiedersehen mit Susan. Kommt er oder kommt er nicht? Auf alle Fälle kein zuckersüßes Happy End: Susan wartet, vergießt ein paar Tränchen, grübelt…Hat vielleicht sogar Erkenntnisse: war ihr Mann Hutton (Armie Hammer) doch ein Arschloch? Die Zuschauer dürfen diskutieren. Spannende Unterhaltung mit klasse Schauspielern und einem diskussionsfördernden Schluss.
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Di, 05.11.2019
TV | Familiengrab
Alfs Grab2 Sterne
Es ist Alfred Hitchcocks letzter Film. Der deutsche Titel kommt also schon etwas visionär daher. Im Original heißt es schlicht und ergreifend eine ‘Familiengeschichte‘. Beide Bezeichnungen passen zum Film wie Kakao zum Kaktus. Alf muss schon 1976 sehr krank gewesen sein. (Tabletten, Alkohol) So hat man den Eindruck, er habe den Streifen mit letzter Kraft runtergekurbelt, ohne Witz und ohne Spannung. Die vier Darsteller agieren lustlos, die Handlung quält sich zäh dahin. Lediglich die Talabfahrt von Bruce Dern und Barbara Harris mit defekten Bremsen wirkt etwas flotter, ist aber auch nicht gerade innovativ. Ihre Kontrahenten Karen Black und William Devane sollten eigentlich etwas furchteinflößende Spannung erzeugen, scheinen aber eher zum Kaffeeklatsch aufgelegt. Keiner der vier ist ein echter Charakter. Besondern Barbara Harris fällt negativ aus dem Rahmen. Bei ihr wird es am deutlichsten, wie sehr der Spagat zwischen Komödie und Krimi in die Hose gegangen ist. Oft witzlos mit logischen Knacks wird’s durch eine Séance auch noch kryptischer. Der Anfang stiftet also gleich Verwirrung. Doch da ist man noch guter Hoffnung, dass es irgendwann eine Aufklärung geben wird. Reicht da ein Grabstein, gegen den Mal getreten wird aus? Oder das Augenzwinkern von Barbara Harris in die Kamera als letzte Einstellung? Selbst Alfs legendärer Cameo ist fast nicht erkennbar. R.I.P. lieber Alf. Du hast Besseres gemacht.
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Mi, 30.10.2019
TV | Atomic Blonde
Blonde Bombe4 Sterne
Wer auf martialischer Action steht, in der als finaler Rettungsschuss auch schon mal die Knarre eingesetzt wird, kommt hier voll auf seine Kosten. Man merkt, woher Regisseur David Leitch kommt. Aber abgesehen davon bleibt der Plot überschaubar. Die Graphic Novel lässt grüßen. Für uns bleibt inhaltlich der Fall der Mauer, der hier in die Chronologie eingepasst ist, noch am ehesten interessant. Das Hauptaugenmerk richtet sich aber auf die Blonde Atombombe: Charlize Theron. Sie explodiert wirklich im Kampf wie eine Bombe. Man staunt über ihre Schlagkraft oder genießt einfach, wie sie die Kerle reihenweise fertig macht und mit welchem Einfallsreichtum Lorraine das Mobiliar oder herumliegende Haushaltsgegenstände in ihre Gegner steckt. Charlize Theron hat lange trainiert und die meisten Stunts selber gemacht. Der Kalte Krieg ist fast vorüber, aber die Geheimdienste MI6 oder CIA sind immer noch aktiv. Anstelle eines USB Sticks geht es hier halt um eine Namensliste der Agenten. James McAvoy spielt den durchtriebenen Doppelagenten, den Lorraine erst am Ende enttarnt und auslöscht, John Goodman und Toby Jones die vorgesetzten Schreibtischtäter. Außer der Klopperei kann Lorraine aber auch Emotionen einsetzen. Sie hilft einem Stasi Spion (Eddie Marsan), der hier ein hilfloser Feigling ist, bevor sie die gesamte sowjetische Abwehr zusammenfaltet. Auch der Tod der Agentin Delphine (Sofia Boutella) geht ihr nahe. Zwei deutsche Schauspieler haben es in die Crew geschafft: Till Schweiger, der gottseidank nur drei kurze Sätze sagen muss, sowie Barbara Sukowa als mürrische Beamtin. Charlize Theron trägt den Film. Ihre Wandlungsfähigkeit hat sie ja schon mehrfach unter Beweis gestellt. Hier zeigt sie brutale Kämpfe und weibliche Emotionen. Und bleibt dabei ganz cool.
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Sa, 26.10.2019
TV | Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Ende der Trilogie3 Sterne
Es ist gelungen dieses Ende der Star Wars Trilogie, klärt offene, im Raum stehende Fragen und bringt mit dem Dschungelambiente einen Touch von Tarzan in den Plot. Zunächst muss Luke Skywalker (Mark Hamill) begreifen, dass Prinzessin Leia (Carrie Fisher) seine Schwester ist. Damit ist der Weg frei für eine Happy End mit Han Solo (Harrison Ford), das im Film aber nicht weiter ausgebaut wird. Das haben die beiden während der Dreharbeiten nicht vor, sondern hinter der Kamera nachgeholt. Dann erkennt Luke seinen Vater Darth Vader. Er wird mit ihm kämpfen, ihn besiegen und nachdem er dem Imperator (Ian Mcdiamid) den Garaus gemacht hat, seinem sterbenden Vater ein letztes Mal ins maskenlose Antlitz schauen. Luke hat sich nicht korrumpieren lassen und wird so zu einem echten Jedi Ritter. Die Schlacht im Dschungel mit den knuffigen Teddybärchen ist echt putzig, geht im Grunde aber in Richtung Klamauk. Da hat Regisseur Richard-DieNadel-Marquand seine Kinderfantasien voll austoben können. Am Ende fliegt der umkämpfte Todesstern wie so oft in die Luft und alle feiern zusammen auf dem Waldmond Endor mit den Machtgeistern Obi-Wan (Alec Guinness), Yoda (Frank Oz) und Anakin Skywalker. Bleibt dem Chronisten noch die Erwähnung der Aufregung (1983) um Carrie Fishers Bikini.
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Do, 24.10.2019
TV | In der Mitte des Flusses
Zwischen Stromschnellen4 Sterne
Die Handlung des Films trifft den Zuschauer wie eine Urgewalt. Gabriel/ Gabe (Eric Hunter) kehrt aus dem Irak Krieg traumatisiert zurück. Mitten in einem explosiven Familienkonglomerat von mehreren Generationen muss er sich behaupten. Er versucht den Mörder seiner Schwester zu finden. Vielleicht war es ja der Großvater Laurence (Max Thayer). Dana (Nikki Lowe), die Ex von Gabe will ihren Vergewaltiger kriegen. Vermutlich war es Trigger Finger (Matthew T. Metzler) der Drogenboss. Dana kanalisiert ihre Aggressionen ins Boxtraining. Sein kleiner, kiffender Bruder Ishmael (Morgan Hill) ist in einen Bandenkrieg verwickelt, in dem sie den ‘Bushniggern‘ zeigen wollen, wo der Barthel den Most holt. Jede Menge Enkel springen im Haus rum, das von der Großmutter resolut und mit Einfühlungsvermögen zusammengehalten wird. Die Handlung pendelt zwischen Gewalt, Drogen und Familienstreitigkeiten hin und her. Die wackelige Handkamera sitzt den Akteuren im Nacken. Das schwankt und flackert, dass man Mühe hat die Untertitel zu entziffern. Inhaltlich wird dem Zuschauer ganz schön was zugemutet, wobei die Art und Weise der Darbietung es sehr anstrengend macht. Wir sind in einer eigenen Welt am Rande der Gesellschaft. Perspektivlosigkeit und Armut kennzeichnen die Situation. Regisseur Damian John Harper zeigt mit seiner absolut authentischen Crew keine Lösung auf. Am Ende ist einfach Schluss, d.h. es geht immer so weiter. Da sind Gabes Zukunftspläne Präsident zu werden wohl noch etwas unausgegoren. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Er wuselt sich wie in der Mitte eines Flusses so durch, wobei ihm jederzeit die Fluten mitreißen können. Die Anstrengung lohnt sich.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

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