Nach dem Tod eines Bühnenautors erhalten bekannte Schauspieler einen Telefonanruf und die Aufforderung sich in das Haus des Verstorbenen zu begeben. Dort erwartet sie das Video von Proben einer jungen Theatertruppe. Während der Vorführung mischen sich Realität und Fiktion, erinnern sich die Anwesenden an die Zeit, als sie in den Anouilh-Stücken 'Euridyce' und 'Cher Antoine' auftraten, drehen die Uhr zurück, durchleben noch einmal Liebe, Verrat und Eifersucht.
Genre | Drama |
Jahr | 2012 |
Land | Frankreich |
Länge | 115 Minuten |
Darsteller | Mathieu Amalric, Lambert Wilson, Anne Consigny |
Regie | Alain Resnais |
Drehbuch | Alain Resnais, Laurent Herbiet |
Originaltitel | Vous n'avez encore rien vu |
Mo, 28.04.2014 von 8martinIhr habt bishere noch nichts gesehenBereits die Vorlage von Anouilh erfordert vom Zuschauer Fantasie und geistige Beweglichkeit. Resnais dreht noch ein paar Umdrehungen an der Schraube des Verständnisses. Seine Lieblingsschauspieler werden mit ihrem richtigen Namen vorgestellt. Es beginnt wie eine Art Treffen der Ehemaligen zu einem Screening. Quasi als letzten Willen des Regisseurs. Die ‘alte Garde‘ schaut sich eine Theateraufführung an und greift ins Geschehen auf der Leinwand ein. Wiederholungen, Überschneidungen. Ganz allmählich kristallisieren sich zwei Pärchen der ‘Alten‘ heraus: Arditi/Azéma und Wilson/Consigny. Unter anderem gehen ihre Dialoge in Richtung des Eurydike-Themas: mit dem Blick zurück und der Erlösung oder dem Tod als Option. Nach Verwunderung und Überraschung folgt man der Handlung und einer von Worten kreierten Situation, die sich mit den Personen ändert. Man erkennt Piccoli als Vater, Anne Duperey als Mutter und Amalric als Götterboten. Die Figuren sind real, die Situation, in der sie agieren ist fiktiv. Aber denken wir an den Titel!? Nachdem der Verstorbene gar nicht tot war, gibt es noch einen kurzen Dialog: -Darf Orpheus sie anschauen? -Ja. - Orpheus ist bei Eurydike. Endlich. Klar, was das bedeutet!? Geht nun der angeblich tote Regisseur etwa ins Wasser? Der Titel weiß die Antwort. Ein Arthouse Spezial. Genuss für Genießer. Brotsuppe für Realos.War diese Bewertung hilfreich? |
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