Marie ist Wissenschaftlerin. Als Mitarbeiterin des norwegischen Eichamts reist sie durch das Land, um Messgeräte zu kontrollieren. Ob Briefwaage oder Benzinpumpe, Marie registriert jede Abweichung. Einzig ihr Privatleben bleibt dabei auf der Strecke. Eines Tages jedoch führt das Schicksal Marie nach Paris. Dort soll sie das norwegische Referenzkilogramm neu kalibrieren lassen. Eine Reise, die nicht ohne Folgen bleibt. Denn in der sommerlichen französischen Hauptstadt wird selbst die sonst so gewissenhafte und zurückgenommene Marie von ihren Gefühlen eingeholt. Und so ist es am Ende ihr privates Glück, das auf dem Prüfstand steht… In 1001 GRAMM bleibt Bent Hamer ("Kitchen Stories", "Factotum") seinem ganz eigenem skurrilen Stil und seiner von einem tiefen Humanismus geprägten Erzählweise treu. Marie, verkörpert vom norwegischen Publikumsliebling Ane Dahl Torp, ist eine nüchterne Wissenschaftlerin und zugleich eine warmherzige, verletzliche Frau. Liebevoll und mit viel trockenem Humor erzählt 1001 GRAMM davon, wie es ihr gelingt, diese zwei Seiten ins Gleichgewicht zu bringen.
Genre | Komödie, Drama |
Jahr | 2014 |
Land | Frankreich, Deutschland, Norwegen |
Länge | 91 Minuten |
Filmstart | Do, 18.12.2014 |
Darsteller | Stein Winge, Laurent Stocker, Ane Dahl Torp |
Regie | Bent Hamer |
Drehbuch | Bent Hamer |
Originaltitel | 1001 Gram |
Mi, 04.02.2015 von 8martinMarie eicht allesDas ist Bent Hamers langweiligster Film. Zugegeben, er hat uns bisher auch ganz schön verwöhnt. Hier ist er seinem eigenen Manierismus erlegen. Was in den ‘Kitchen Stories‘ noch lustige Gags waren – wie die skurrilen Autokolonnen - provoziert hier nur Gähnen. Dabei hat er inhaltlich viel reingepfropft: eine Vater-Tochter Beziehung, eine Wissenschaftsdoku über die schwierige Aufbewahrung des offiziellen norwegischen Kilogramms und eine Love Story. Die ständigen Aufmarschparaden und Autofahrten nerven. Man könnte auch ganz versteckt subtilen Humor dahinter vermuten. Das ist mir nicht gelungen. Ich bin eingeschlafen. Den halben Film spaziert die blonde Marie (Ane Dahl Trop) mit einem Köfferchen durchs Bild. Es hagelt Wiederholungen, unterbrochen durch pseudowissenschaftliche und philosophische Dialoge. Die kühle Welt der Wissenschaftler wird als Betthupferl auch noch durch den Bereich Hobby-Ornithologie ergänzt. Der kranke Vater bringt auch kein Leben in die Bude. Er stirbt. Und die Love Story mit dem Wissenschaftler Pi (Laurent Stocker) kommt mit gebremstem Schaum daher. Erschwerend kommt hinzu, dass die langen Dialoge konzentrierte Aufmerksamkeit erfordern, sonst wirken manche Szenen unverständlich (Mann mit Bild in Maries Wohnung oder der frei hängende Anstreicher des Eifelturms). Vor dem Abspann gibt es tatsächlich noch einen Witz. Einen! Pi und Marie sitzen endlich in der Badewanne und hauen sich Maßeinheiten um die Ohren. Und sie lernt auch noch Französisch dabei, durch haptischen Anleitungen (‘eine Handvoll Brust‘). Und nach ‘Klafter, Elle und Fuß‘ merkt Marie, dass sie auf Pi sitzt. Marie:’15 cm!‘, Pi kontert :’18,6!‘. Von vielem etwas, reicht es zu nichts. Wie lauwarmer Kaffee. Bleibt nur ein schaler Geschmack zurück.War diese Bewertung hilfreich? |
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