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Di, 02.02.2010
TV | Zodiac - Die Spur des Killers
Die Spur des Killers2 Sterne
Noch ein Zodiac-Film und dann ist er auch noch zweieinhalb Stunden lang! Diesmal ist David Fincher unterwegs die Luft ausgegangen. Das Drehbuch hat auch einige Macken: man fragt sich, wer ermittelt hier wirklich: Polizisten oder Journalisten? Und dann springt auch noch Robert Downey jr. ganz ab und wir stehen im Regen. Wir werden mit Schnipseldetails der Ermittlung überhäuft bis zum Abwinken. Gegen Ende kommt dann noch so ein ’Schweigen-der-Lämmer’-Feeling im Keller eines Verdächtigen auf, was die Spannung wieder etwas anheizt und dann erfahren wir im Nachspann Ernüchterndes. Wir haben uns vergebens bemüht zu folgen. Und interessiert es dann wirklich noch, was den einzelnen Ermittlern danach privat passiert ist? Dienst frustriert quittiert, zu Tode gesoffen, Ehe gescheitert etc. Ist zwar tragisch, bringt aber letztlich wenig. Wie der deutsche Untertitel besagt: es ist nur ’Die Spur des Killers’ und die führt ins Nichts.
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Sa, 30.01.2010
TV | Barfly
Ich saufe, also bin ich3 Sterne
Wenn wie hier so viel hoch karätige Qualität vor und hinter der Kamera anzutreffen ist, dann muss schon etwas Tolles dabei herauskommen. Drehbuchautor Bukowski weiß, wovon der redet. Er ist und bleibt der literarische ’Säufer’ schlechthin. Regisseur Schroeder liefert bekanntlich spannende Action und die beiden Hauptdarsteller (Rouke /Dunaway) sind absolut grandios. Eine Milieustudie aus der Kneipengosse. Hier treffen sich zwei Alks, die sich an einander aufrichten, um dann gemeinsam wieder abzustürzen. Er braucht die ’Drinks, wie die Spinne ihre Fliege’. Dank pfiffiger Dialoge wird man nicht runtergezogen, dahin, wo sich die Akteure tummeln. Es entsteht sogar so etwas wie Sympathie für die Akteure, weil man sie und ihre Art zu leben zu verstehen beginnt. Und über dem ’Säufer’ schwebt ja immer noch der literarische Erfolg, an dem er sich selbst aus dem Sumpf ziehen kann. Obwohl tief beeindruckt, schmeckt einem das Bier danach doch wieder.
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Do, 28.01.2010
TV | Lust auf Anderes
Wer bin ich wirklich?2 Sterne
Sowohl der deutsche Titel als auch der des französischen Originals ’Der Geschmack der Anderen’ treffen den Sinn des Films. Verpackt in die locker leichte Lebensart der Franzosen geht es aber um ein philosophisches Phänomen. Jeder der Figuren achtet nur auf den Geschmack und die Einstellungen seiner Umgebung: Ehefrau, Kollege, Bedienung oder Schauspielerin, Body Guard oder Verlobte. So kann er nichts über sich selbst erfahren und wird von anderen dominiert, die ihm permanent Vorschriften machen und ihn letztlich zur Lebensuntüchtigkeit verdammen. Es kann sein, dass er sich dann sogar zeitweise zum Affen macht. Erst am Ende schaffen es einige diesen Teufelskreis zu durchbrechen, weil sie aus Erfahrungen eine Lehre ziehen und ihren Weg finden. Etwas trockene Kost, die um Unterhaltung bemüht ist.
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Do, 28.01.2010
TV | Ein Geheimnis
Flüchten oder Standhalten3 Sterne
Es ist eine weitere, wahre Geschichte vom Überleben der Franzosen im von den Deutschen besetzten Land. Wieder geht es um Repressalien gegen die Juden und um die Frage: sich anpassen, fliehen oder negieren. Doch die Art und Weise, wie Claude Miller diese Geschichte erzählt, ist schon bemerkenswert. Er schildert die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier jüdischer Sportskanonen aus der Perspektive ihres neugierigen Sohnes. Hierbei spielt die Frage, ob ein Jude auch einer sein will, eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Geschickt werden in verschiedenen Farben die Zeitebenen gewechselt und das Geheimnis, obwohl schon lange vorher zu erahnen, erst ganz am Ende gelüftet. Aber diese Hinführung zur Aufklärung ist einfach gut gemacht. Leider mündet die erstaunliche Story in einen Dokumentarfilm, was völlig überflüssig ist. Die Authentizität belegt ein Hinweis im Vorspann hinreichend. Somit entzaubert sich der Film im Dienste der historischen Wahrheit am Ende selber.
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Mi, 27.01.2010
TV | Die Bartholomäusnacht - Die Hand Gottes
Menschliche Schwächen3 Sterne
Ein opulent ausgestattetes und bildgewaltiges Historienspektakel aus dem 16. Jahrhundert als sich in Frankreich Katholiken und Protestanten gegenseitig meuchelten. Anfangs verwirrt die große Personenvielfalt, vom Nachvollziehen der Zusammenhänge der historischen Ereignisse mal ganz zu schweigen. Doch die gekonnte Mischung aus langen Dialogen, bluttriefenden Metzeleien und prallen Massenszenen bei Hof und in den Strassen halten die anfangs um sich greifende Konfusion in Schranken und wecken das Interesse, nicht zuletzt wegen der Vielzahl großartiger Schauspieler, von denen u.a. Virna Lisi, Isabelle Adjani oder Daniel Auteuil zu nennen sind. Großes Kino, das eigentlich nicht fürs Fernsehen gemacht worden ist und dessen Allgemeingültigkeit darauf beruht, dass Lug und Trug, Verrat und Mord, Herrschsucht sowie sexuelle als auch materielle Gier wohl typisch menschliche Eigenschaften zu sein scheinen, die die Jahrhunderte überdauert haben.
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Di, 26.01.2010
TV | Liam
Armut zwischen Kirche und Faschismus4 Sterne
Obwohl Stephen Frears die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht des kleinen Liam erzählt, der vom Religionsunterricht terrorisiert wird und das Elend seiner Familie nur hilflos mit ansehen kann, ist der Weg seines Vaters aus der Arbeitslosigkeit zur faschistischen Partei Englands wohl das eigentliche Anliegen des Films. Für uns interessant wie vor dem zweiten Weltkrieg auch auf der Insel Antisemitismus und hier lokal bedingt der Hass auf die Iren eine Rolle spielen. Mit viel Sympathie für alle seine Figuren und atmosphärisch genau getroffen schafft er ein beeindruckendes Bild der Arbeiterklasse jener Zeit. Da die hier herrschende Armut von der Kirche als Autorität noch ausgenutzt wird, erscheint der Faschismus als Lösung aller Probleme. Frears führt die verschiedenen Handlungsstränge so zu einem spannenden Finale, dass sich die Frage von Schuld und Sühne aufzudrängen scheint. Und nach dem Feuer schweigen alle Personen, nur Liam versucht zu trösten.
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Di, 26.01.2010
TV | Ein Mann sieht rosa
Lieber schwul als arbeitslos3 Sterne
Ein herrlicher Filmspass, voll guter Gags, überzeugender Schauspieler und einer amüsanten Handlung, in der besonders Gérard Depardieu als Schwulenversteher, der eigentlich ein Macho ist, die meisten Lacher bekommt. Im Mittelpunkt steht eigentlich Daniel Auteuil, der lieber einen auf schwul macht, als arbeitslos zu werden. Mit leichter Hand inszeniert kommt keine Langeweile auf, weil die Ereignisse sich an der Realität orientieren: so könnte es sein, wenn man die Psychologie der Werksleitung konsequent ins Kalkül zieht. Hier muss man sich vor Diskriminierung oder sexueller Belästigung hüten, vor Mobbing oder lediglich Späßen der Kollegen. Und wenn man das erst einmal durchschaut, kann man auch Nutzen daraus ziehen. Man verfolgt bis zum letzten Gag das nette Ende dieser gut gemachten Mordsgaudi, bei der man lacht, ohne sich auf die Schenkel zu klopfen.
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Mo, 25.01.2010
Kino | Mein bester Freund - Mon meilleur ami
Auf der Suche nach einem Freund3 Sterne
Patrice Leconte kann aus einer Idee einen ganzen Film machen. Die präsentiert er dann wie hier recht stimmungsvoll mit Witz und Charme und einem überzeugenden Hauptdarsteller Daniel Auteuil. Kurzweiliger französischer Alltag mit Liebe zum Detail mit vielen kleinen Einblicken. Man meint, man ist dabei ein Teil der Handlung. Deswegen überrascht auch nichts, weil man ja das Leben kennt und Unvorhergesehenes mit einkalkuliert. Es macht Spaß zuzusehen, wie vorübergehende Rückschläge weggesteckt werden und es der zentralen Figur immer wieder gelingt, den Kopf über Wasser zu halten. Nicht ganz frei von Emotionen ohne darin zu ertrinken. Dabei beeindruckt besonders Daniel Auteuils ausdrucksstarkes Mienenspiel. Es redet quasi mit den Augen und man folgt seinem Blick bis man gefangen mitten im Geschehen steckt. Gut gemachte Unterhaltung, der die Suche nach einem echten Freund zu Grunde liegt.
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Sa, 23.01.2010
TV | The Hole
Sonderbare Liebesspielchen1 Stern
Dämlicher, recht unlogischer Teeny-Trash als Krimi verpackt. Es wird ein ausgelatschter Trampelpfad beschritten: Liebesbeziehungen am College, nicht erwidert, nicht erahnt oder nur aus der Ferne angehimmelt. Dilettantische Versuche zum Zug zu kommen… Trotz der reichlich fließenden roten Farbe, stark verschmutzter Toiletten und rotzverschmierter, verheulter Gesichter kommt im Bunker, dem eigentlichen Ort des Grauens, statt Spannung eher Ekel auf. Auch die Erzählweise verschafft dem Zuschauer recht bald schon den Durchblick. Da helfen auch keine mit Geräuschen unterlegte Rückblenden, die wohl als Schocker wirken sollen. Selbst der kleine Ablenkungsschlenker am Ende kann nur ein müdes Lächeln bewirken, denn wir wissen es ja inzwischen besser. Da gibt es Spannenderes von der Insel.

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Mi, 14.02.2024 von amd2064

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Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

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schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

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