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Bewertungen

Mi, 16.12.2009
TV | Ein perfekter Platz
Orchestersessel2 Sterne
Das Leben ist wie ein Zuschauerraum im Theater, in dem jeder versucht, den besten Platz zu bekommen. So formuliert ein Darsteller die Philosophie, die hier dahinter stecken könnte. Im Grunde ist es ein lockerer, flockiger Ausschnitt aus dem Alltag von Paris. Alle Figuren - oft Prominente - haben so ihre kleinen Problemchen und sind doch am Ende glücklich. Man kann sich das alles anschauen, so ganz ohne Anspruch auf Sinn. Ein netter Film, dem es auf die Dauer so ergeht wie dem Liebhaber von Streuselkuchen: jeden Tag das Leib- und Magengericht ist letztendlich dann doch fade und ermüdend. Der Anblick von Cécile de France hält einen am Bildschirm. Und die Rahmenhandlung mit der lieben Omi ist auch ganz nett.
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Di, 15.12.2009
TV | Die letzte Schlacht
Wanderer kommst du nach Sparta...0 Sterne
Der Film ist quasi ein Trittbrettfahrer der 70er Jahre als das Thema Vietnam Konjunktur hatte. Es war gelungen eine Hollywood-Legende (Burt Lancaster) zu verpflichten in einem Film dessen Titel im Original an das berühmte Zitat erinnern soll „Wanderer kommst du nach Sparta, so verkünde allen du sahest uns hier liegen, wie das Gesetz es befahl“. Wir sehen eine weitgehend sinnfreie Handlung bei der selbst bei genauestem Hinschauen keine Intention zu erkennen ist. Sie plätschert einfach so dahin, ohne Höhepunkt, ohne echte Charaktere - wenn man mal von Lancaster wohlwollend absieht - es wird ab und zu auch mal geballert oder es explodiert irgendetwas. Der Titel passt vielleicht insofern, dass der Film wirklich ’das Letzte’ ist. Ab in die Abteilung „Filme, die keiner braucht“.
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Mo, 14.12.2009
TV | Goyas Geister
Teufelskreis von Armut und Gewalt4 Sterne
Vom Titel her steht die geschundene und gequälte menschliche Kreatur im Mittelpunkt des Films. Deswegen sehen wir gleich in der Anfangszene viele Zeichnungen von Goya, die das veranschaulichen und werden außerdem in die Problematik der Inquisition mir ihrer hochnotpeinlichen Befragung, üblicherweise auch Folter genannt, eingeführt. Forman entwickelt einen prallen Bilderbogen der Gewalt, mit Anleihen an der Geschichte Europas um 1800. Teils um fiktive Figuren, teils um historische Größen herum entwickelt er seine dramatischen Bilder. Daneben bilden noch zwei Hauptfiguren das zentrale Trio: vor allem Natalie Portman- bis zur Unkenntlichkeit verhässlicht - beeindruckt in einer Doppelrolle, die die unendliche Fortsetzung des Elends darstellt, sowie Javier Bardem als zynischer Opportunist, der vom Priester zum Vergewaltiger mutiert und erst am Ende wegen seiner Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird. Nie langweilig, ohne erhobenen Zeigefinger hinterfragt der Film Fanatismus und das Recht auf Glück im Wandel historischer Ereignisse.
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Sa, 12.12.2009
Kino | Solaris
Losgelöst von Zeit und Raum4 Sterne
Natürlich kriegt man den Vergleich zum Original von Tarkowkij nicht aus dem Kopf. Zwischen beiden Fassungen liegen genau dreißig Jahre. Das Remake setzt natürlich auf den ganzen technischen Schnickschnack und die Hauptdarsteller Clooney/McElhone. Aber das abstrakte Thema bleibt das gleiche. Die Erstfassung überzeugt in ihrer kruden Schlichtheit und technischen Rückständigkeit trotzdem, denn sie verdeutlicht das menschliche Problem etwas anschaulicher. Man muss sich nur die Mühe machen, die schier endlose Ausdehnung der Einstellungen mitzugehen. Wenn man dann noch den intellektuellen Anspruch nachvollziehen kann - quasi losgelöst von Zeit und Raum -erlebt man eine echte Space Odyssey.
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Fr, 11.12.2009
TV | Gefährdeter Bezirk
Das Verbrechen der Füchse2 Sterne
Schwer einzusehen, warum man den deutschen Zuschauern den Originaltitel vorenthalten hat. So können sie viele der Bilder nicht verstehen, in denen man Füchse durchs Unterholz rennen sieht. Die Handlung ließ sich zunächst recht interessant an, aber dann verfranzt sich der Film in etwas kryptische Gefilde, wobei er sich sogar in Richtung Mystery verlaufen hat. Der gute Ansatz war vertan. Der Versuch, die Spannung durch abgebrochene Szenen aufzubauen ging ebenfalls weitestgehend verloren. Und so bleibt man ratlos und unbeeindruckt zurück und fragt sich woher die Preise für diesen Film kommen.
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Fr, 11.12.2009
TV | And now ... Ladies and Gentlemen
Dieb mit Amnesie3 Sterne
So irreführend wie der Titel - er enthält den Namen einer Yacht und ist keine Ansage - ist auch die Erzählweise. Claude Lelouch stellt ein richtungsweisendes Zitat an den Anfang des Films ’Das Leben ist ein Schlaf, dessen Traum die Liebe ist.’ So kann er, was im wirklichen Leben unmöglich ist, tun: Szenen öfters wiederholen oder dasselbe aus anderer Perspektive zeigen. Manches greift so überraschend vor. Lelouch erzählt die Handlung nicht linear, sondern er zerschneidet sie. Dadurch entsteht ein interessantes Geflecht, das ab und zu von Patricia Kaas Chansons untermalt wird. Dazu gibt es auch noch das einzige gesungene Telefonat von ihr. Claudia Cardinale hat eine etwas unglückliche Rolle übernommen. Und am Ende höchst sonderbar gleich zwei Happy Ends für den tollen Jeremy Irons, den wir gleich in mehreren Verkleidungen sehen und dessen Überfälle auf Juwelierläden neu sind. Es ist anspruchsvolle Unterhaltung mit eindrucksvollen Bildern.
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Do, 10.12.2009
TV | Nicht ohne meine Leiche
Freundschaft über den Tod hinaus2 Sterne
Ein Roadmovie der besonderen Art, wenn ein Arbeitskollege beabsichtigt die Leiche seines Freundes in dessen Dorf zu bringen. Teils huckepack, teils mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Klar, dass es dabei zu recht amüsanten Szenen kommt, bisweilen menschelt es sogar. Es sind keine Schenkelklopfer, sondern eher Schmunzler die hier provoziert werden. Unverkennbar allerdings wie dieses chinesische Produkt den immer wieder präsenten, stets hilfsbereiten Staat betont. Ungewöhnlich die westliche Musik, die gezielt unterlegt wurde und so die Handlung etwas distanziert. Ganz nett.
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Mi, 09.12.2009
TV | Caché
Die grosse Verunsicherung2 Sterne
Wie so oft zeigt uns Haneke ein intellektuelles Konstrukt, das Schockeffekte enthält. Es geht ihm dabei gar nicht so sehr um die Aufklärung der Hintergründe und Motive des oder der Täter, denn die letzte Szene sieht man nur aus der Ferne und kann die handelnden Figuren nur schlecht erkennen. Haneke führt uns lediglich eine etablierte Familie vor, bei der alles im grünen Bereich liegt und die plötzlich durch beobachtende Videoaufzeichnungen auf eine harte Probe gestellt wird. Misstrauen und Verdächtigungen kommen auf. Selbst die Kommunikation der Eltern (Juliette Binoche und Daniel Auteuil) gerät ins Stocken. Viele dunkle, kaum ausgeleuchtete Szenen verdeutlichen den Gemütszustand der beiden und schaffen eine bedrückende Atmosphäre, die eigentlich nur im dunklen Kinosaal richtig entstehen kann. Daher wird dem Publikum vom Regisseur nahegelegt, während der Vorführung den Saal nicht zu verlassen. Ist also eigentlich nichts fürs Fernsehen.
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Di, 08.12.2009
TV | Operation: Kingdom
Der endlose Krieg4 Sterne
Die ersten 90 Prozent unterscheiden sich kaum von den üblichen muslimischen Terroristenverfolgungen aus den USA. Am Anfang und am Ende unterhält uns eine heftige Explosion, die dann noch durch eine wilde Ballerei mit vielen Toten getoppt wird. Erste Probleme zwischen den Special Agents aus den USA und den Saudis vor Ort lassen aufhorchen. Aber dann kommt ein langsamer von lyrischen, sedativen Gitarrenriffs untermalter Epilog, der nachdenklich stimmt, die Akteure noch mal in Zeitlupe vorbeimarschieren lässt - und man merkt, dass ihnen das Geschehen nochmals durch den Kopf geht. Anhand von wenigen Sätzen wird der Sinn/Unsinn der asymmetrischen Kriegführung verdeutlicht und auf deren Endlosigkeit verwiesen. Und da dies im Gegensatz zum bisher Gesehenen steht, wirkt es nach. Hier heiligt mal der Zweck die Mittel.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

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schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

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Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

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Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

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