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Mo, 07.12.2009
TV | Irina Palm
Der gewisse Touch5 Sterne
Ihr Nachname bedeutet ’Innenfläche der Hand’ und genau mit diesem Körperteil arbeitet Irina Palm in der Bar Sexy World. Es ist genial gemacht, dass man von dem ganzen Pornorummel fast überhaupt nichts sieht, sondern eher die menschlichen Probleme im Mittelpunkt stehen. Aber das beeindruckendste ist, wie Marianne Faithfull, die einstige Popikone und Superpartymaus der Sechziger Jahre in die Rolle der liebevollen Oma schlüpft, die sich dazu durchringen muss, hier das Geld für die nötige Behandlung des todkranken Enkels zu verdienen. Und es kommt sogar Komik auf, wenn die heuchlerische oder verklemmte Umgebung über Irinas vorübergehendes Handikap, den Penis-Arm, aufgeklärt wird. Auch der überraschende Schluss ist gelungen und verleitet zum Weiterdenken des Gesehenen, weil auch die Entwicklung der durchaus anrührenden zwischenmenschlichen Beziehung zu Barbesitzer Miki Manojlovic zu Herzen geht.
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So, 06.12.2009
TV | Romeo Is Bleeding
Armer Romeo3 Sterne
Ein bluttriefender Cop-Mafia-Thriller mit vielen schmerzhaften Gewaltszenen. Und unser Romeo (Gary Oldman) blutet da in der Tat. Er steht mitten im spannungsgeladenen Feld von drei Frauen, die vom Typ her die still liebende Ehefrau, das stets verfügbare Dummchen und die Supergangster-Lady (Lena Olin) verkörpern. Bei den überraschenden Wendungen überbieten sich die Brutalitäten so heftig, dass manchmal schon Fragezeichen bezüglich der Handlung auftauchen. Zur Qualitätsaufwertung gibt es dann aber auch noch eine ruhige Rahmenhandlung, die wie der begleitende Kommentar ein Kontrastprogramm zu den Bildern darstellt und der durchgängigen Spannung keinen Abbruch tut. Der jazzige Soundtrack weckt Assoziationen an den Film noir.
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Fr, 04.12.2009
TV | Elementarteilchen
Vorübergehende Erfüllung4 Sterne
Wer vorausgesagt hatte, dass der Roman von Houellebecq nur sehr schwer zu verfilmen sei, liegt nun vollkommen daneben. Eine interessante mit vielen Stars besetzte Handlung nimmt den Zuschauer von Anfang an gefangen und hält ihn nicht unbeeindruckt bis zum Ende fest. Durch die Sozialkritik auf die Hippies und Aussteiger der siebziger Jahre bekommt das Ganze auch noch eine humorvolle Seite. Das größte aber ist der Schluss, der so genial optisch umgesetzt worden ist, dass er - obwohl eigentlich tragisch - uns versöhnlich zurücklässt. Das ist besser gelungen als im Roman, der diese Möglichkeiten nicht hatte. Vor allem Moritz Bleibtreu und Martina Gedeck in ihrer schärfsten Rolle spielen besonders ergreifend. Gelungen und gekonnt gemacht.
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Do, 03.12.2009
TV | Regenbogen
Lehrerin statt Offiziersbraut4 Sterne
Das Regiegenie Ken Russell hat 1989 eine der besten Lawrence-Verfilmungen geschaffen, die es gibt. Es ist legitim aus der Romanvorlage einen wichtigen Aspekt herauszulösen und eine andere Figur in den Mittelpunkt zu stellen. Ebenso stören auch keineswegs die für Russel typischen Fiebertraumsequenzen (Pferde!). Mit großartigen Schauspielern wird er dem Geist des Romans durchaus gerecht, wobei er die weibliche Emanzipation herausarbeitet, erste homoerotische Erfahrungen neben heteroerotische stellt und die für damalige Verhältnisse ungewöhnliche berufliche Selbstständigkeit der Frau betont. Die visuelle Gestaltung des Themas ’Regenbogen’ ist etwas kindlich naiv geraten - vielleicht mit Absicht - bildet aber einen stimmungsvollen Rahmen. Eine atmosphärisch gelungene Literaturverfilmung.
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Mi, 02.12.2009
TV | Lost in Space
Familienausflug ins All2 Sterne
Die total verschnulzte Handlung steht in überaus deutlichem Kontrast zu den Special Effects, die wirklich sehenswert sind. Von den bekannten Hauptdarstellern, allen voran William Hurst, Heather Graham und Gary Oldman, der natürlich wieder den neurotischen Bösewicht spielt, ist man Besseres gewöhnt. Nach zehn Jahren fast ein Kinderfilm fürs Nachmittagsprogramm, denn jede Altersgruppe findet eine Person, mit der sie sich identifizieren kann.
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Di, 01.12.2009
TV | Hide and Seek - Du kannst dich nicht verstecken
Kein echtes Versteckspiel2 Sterne
Regisseur John Polson bemüht sich, Spannung aufzubauen. Und das gelingt ihm auch in gewisser Weise. Weil sich die Story und die Kamera aber auf Robert De Niro konzentrieren gerät dessen enthüllende Wandlung vom Paulus zum Saulus etwas unglaubwürdig. Wer sollte denn die ganzen grässlichen Morde sonst schon verübt haben? Doch nicht die kleine Emily!? Die schaut immer nur mit großen, rot-umränderten Augen in die Gegend. Daher verblüfft die Auflösung auch nicht besonders. Da wären viele kleine versteckte Hinweise hilfreich gewesen, die es aber nicht gibt. Es wird ein Popanz aufgebaut, bei dem die recht überzeugenden Schauspieler ihr bestes geben und so den Zuschauer am Bildschirm halten. Und der Gag mit dem unsichtbaren Charly ist auch nicht neu.
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Sa, 28.11.2009
TV | In einem anderen Licht
An einem anderen Tag2 Sterne
Es beginnt mit einer Ehekrise (Post-Midlife), die in Richtung Scheidung läuft. Alles harmlos, normale Problematik. Daraus erwächst ein neues Thema, das zum ersten ganz gut passt. Eine Frau wird auf sich selbst zurückgeworfen und in ihrer Selbstfindungsphase sucht sie nach ihrem leiblichen Vater. Als sie den findet verflacht der Film zusehends in ewiglange Gespräche und Monologe. Die Aufklärung der Verhältnisse und der notwendige Informationsaustausch zwischen Vater und Tochter erfolgen in Form eines Lesedramas, das von Marthe Keller dominiert wird. Es zieht sicht… Und dann folgt kommentarlos ein symbolträchtiger Schluss, der mit dem bisher gezeigten wenig zu tun hat und der den bereits ruhenden Zuschauer wohl nochmals ins Grübeln bringen soll. Chance vertan. Da war mehr drin.
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Fr, 27.11.2009
TV | Code 46
Furchterregend freudlose Zukunft3 Sterne
Wir sehen eine durchgestylte, kühle, hochtechnisierte Welt, in der die beiden Hauptfiguren Samantha Mortan und Tim Robbins agieren. Eine Zukunft, die einen erschaudern lässt. Überall ist es ungemütlich, fast steril und die Menschen werden von einer omnipräsenten Technik beherrscht, von der sie in ein demütigend-abhängiges Verhältnis gezwungen werden. In dieser Welt ist GV nur nach vorheriger gentechnischer Abklärung erlaubt. Da ist kein Platz für eine Liebesbeziehung. Und so schildert sie Regisseur Michael Winterbottom auch etwas distanziert kontrolliert. Man kann zwar die Überwachung für eine gewisse Zeit austricksen, aber auf Dauer bleibt nur Resignation als Folge der Manipulation. In der Welt der Zukunft ist die Gesellschaft zweigeteilt: in wenige Privilegierte und den dumpfen Rest der übrigen Bevölkerung. Die Frage stellt sich: Sind wir etwa schon in diese Richtung unterwegs?
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Mi, 25.11.2009
TV | Finde mich in New York!
Antoine und Alice2 Sterne
Mit leichter Hand flott inszenierte Komödie. Der deutsche Titel verrät den ganzen Inhalt und dabei erübrigt sich wohl die Frage, ob Antoine seine Alice findet. Mit viel Party, Knutschen und Kiffen geht’s durch New York. Ganz nette Wortspielchen mit Namen erhalten die Aufmerksamkeit der Zuschauer und die Wackelkamera bringt zusätzliche Unruhe vom donnernden Leben der Akteure ins Bild. Man kauderwelscht munter in mehreren Sprachen wild durcheinander plus deutsche Untertitel. Keine Frage nach dem Sinn einer Lovestory, sondern eher die überraschenden Einstellungen genießen und dabei munter und ungeniert in die Chiptüte greifen, während Antoine/John endlich in den großen Augen von Alice versinkt.
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Di, 24.11.2009
TV | Der werfe den ersten Stein
Ehefrau - Mutter - Hure2 Sterne
Ehefrau - Mutter - Hure. Bei der Dreifachbelastung kann es nicht gut ausgehen. Was als Darstellung einer modernen, liberalen Jüdin beginnt, endet in einer Ehekrise, und einer Auseinandersetzung mit den Fundamentalisten. Man ist versucht dieser Frau auf ihrem Selbsterfahrungstrip zu folgen und glaubt ihr auch ihre Distanz zu rituellen Handlungen ihrer jüdischen Glaubensbrüder oder Stiftungen ihres gläubigen Vaters. Nur wenn nach alledem kommentarlos und unerklärt plötzlich die Familienwelt wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist, wendet man sich enttäuscht ab. Der Titel richtet sich an die Allgemeinheit: ’Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.’ Und wer ist schon ohne Sünde? Bestimmt nicht der, der den Film gemacht hat.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

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