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Mo, 23.11.2009
TV | Das große Manöver
Gefangen in Konventionen2 Sterne
Heute nur schwer nachvollziehbar, welche gesellschaftlichen Zwänge die Erfüllung der Liebe verhindert hat. Auch das Werben um die Angebetete erscheint buchstäblich von einer Welt zu sein, die vor über hundert Jahren untergegangen ist. Man kann mit Interesse die Aktionen der beiden Hauptfiguren (Gérard Philipe und Michèle Morgan) verfolgen und den quicklebendigen Draufgänger neben der sinnlich dreinblickenden, immer mit Hang zum Leiden reagierenden Madame. Die Story hat nicht die soziale Schärfe der Verfilmung der Roth-Romane, auch wenn es ein Duell gibt und eine Nebenhandlung mit der putzigen Brigitte Bardot. Nur zwei- dreimal blitzt das Können des Regisseurs auf, der den Film wie so oft mit einem Nicht-Happyend ausklingen lässt. Etwas plüschige, angestaubte Gesellschaftsschmonzette.
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So, 22.11.2009
TV | Die Insel
Klon liebt Klon2 Sterne
Inhaltlich ist der Film so in der Nähe von ’1984’ und ’Schöne Neue Welt’ anzusiedeln. Trotz spektakulärer Actionszenen mit viel Feuerwerk zieht sich die Handlung etwas in die Länge: der erste Teil ist hi-tec-Schnickschnack, der zweite wird vom Richard-Cimble-Effekt dominiert. Die beiden Hauptdarsteller (Scarlett Johansson, Ewan McGregor)- eigentlich meine Favoriten der Leinwand - geben zwar wie immer ihr bestes. Man verzeiht ihnen auch die Unverletzlichkeit von Walt Disney-Figuren z. B. bei Abstürzen von Hochhäusern. Auch das zuckersüße Happy End ist vorhersehbar. Der Film ist halt etwas für Actionfreaks mit besonderer Vorliebe für Science Fiction.
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Fr, 20.11.2009
TV | Gefährliche Züge
Die Diagonale des Läufers2 Sterne
Schach ist ja nicht jedermanns Sache. Und der Kalte Krieg mit dem Eisernen Vorhang ist längst Geschichte. So ist es nicht leicht, einen Zugang zu diesem Film für Kenner zu finden. Darüber hinaus ziehen sich die Schachpartien in die Länge und die Figuren aus dem richtigen Leben kommen oftmals unglaubwürdig und etwas sprunghaft daher und hangeln sich mit hölzernen Dialogen durch die eintönigen Szenen. Vor allem Liv Ullman lallt kaum verständliche Brocken mit Gesichtslähmung und neben Michel Piccoli, der sich schauspielerisch bemüht, kann im Ansatz nur die in die Jahre gekommene Leslie Caron überzeugen. Situation und Thematik sind uns heute etwas fremd und schwer verständlich, wie auch die Tatsache, dass der Film 1984 einen Oscar gewann. Da gibt es inzwischen spannendere und besser gemachte Schachfilme.
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Do, 19.11.2009
TV | Lilja 4-ever
Hoffnungslos und allein gelassen4 Sterne
Ein trauriger Film, der in seiner dokumentarischen Schärfe echt an die Nieren geht. Es ist nicht nur die albtraumartige Trostlosigkeit der heruntergekommenen Plattenbauten, sondern die Perspektivlosigkeit der Jugend, die hier leben muss. Ein Versuch diesem Elend zu entkommen, scheitert kläglich, nachdem sich Lilja mit Prostitution, Schnüffeln und Schnaps eher schlecht als recht durchgeschlagen hat. Der Suizid erscheint als wahre Erlösung. Auch der Versuch das vorprogrammierte Ende etwas lyrisch-poetisch abzufedern (die Flügelchen sind zum Schmunzeln) verhindert nicht den nachhaltigen Eindruck dieses tragisch-dramatischen Jugendfilms. Und es ist nicht leicht, das menschliche Elend in diesem Ausmaß zu konfrontieren.
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Mo, 16.11.2009
TV | Vergiss mein nicht!
Gegen das Vergessen4 Sterne
Es ist ein Versuch, die Erinnerung in unserem Gedächtnis zunächst einmal sichtbar zu machen. Hier wirbeln unvollständige Bildfolgen und erlebte Situationen wild durcheinander. Mit Zeitsprüngen vor und zurück wird im Verlauf der Handlung die eigentliche Jetzt-Zeit verwischt und auch die guten Schauspieler (besonders Kate Winslet und Jim Carrey (ganz im Ernst) können nicht immer beim Einnorden behilflich sein. Die Grundidee ist recht interessant: Erinnerungen wie Daten auf einer Festplatte zu löschen. Mittels einer zweiten nur angedeuteten Beziehung wird den beiden Liebenden ein Neuanfang ermöglicht. Werden gelöschte Erinnerungen reaktiviert oder soll und kann man letztendlich doch nicht vergessen? Der Originaltitel ’Ewiger Sonnenschein in einem makellosen Gehirn’ ist ebenso poetisch wie das deutsche Pendant.
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So, 15.11.2009
TV | Charade
Liebe oder Lüge4 Sterne
Bereits die erste Szene ist richtungsweisend für den ganzen Film: aus der drohenden Pistole kommt ein Wasserstrahl. Es ist eine echte Krimi-Komödie, bei der beide Teile zu ihrem Recht kommen. Lustige Szenen (z.B. duschen im Anzug) lockern die Mordserie unter Gangstern auf. Es gelingt die Spannung bis zum verbalen Aufklärungs-Showdown hoch zu halten. Vor allem bei der ironischen Liebesgeschichte kommen die geistreich-witzigen Dialoge besonders zum Tragen. Der Zuschauer wird in diesem prominent besetzten Film sehr glaubwürdig, weil über weite Strecken, auf die falsche Spur gehetzt. Es ist wie der Titel verheißt ein Ratespiel, das mit vielen überraschenden Wendungen aufwartet und das nach über vierzig Jahren keineswegs verstaubt ist.
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Sa, 14.11.2009
TV | Ghetto
Sieg der Macht3 Sterne
Joshua Sobol ist bekannt für provokante Theaterstücke. Hier wurde eins seiner berühmtesten von Audrius Juzenas verfilmt. Es spielt Ende des 2. Weltkrieges im von den Nazis besetzten Litauen. Aus der Crew der hervorragenden Schauspieler möchte ich nur Heino Ferch (Gens) und Erika Maroszan (Haya) nennen. Es ist letztlich eine Auseinandersetzung zwischen Kunst und Macht, zwischen Intelligenz und Brutalität. Das ganze Ausmaß der Tragik wird in der Figur des jüdischen Polizeichefs Gens fokussiert. Der wird unschuldig schuldig, auch wenn er das Leben von vielen Juden rettet. Durch das permanent latente Vorhandensein von Willkür und Gewalttätigkeit entsteht eine Spannung, deren Lösung am Ende fast schon erwartet wird. Filmisch werden hier allerdings leider wenig Highlights gesetzt. Man spürt die etwas steife Theaterinszenierung. Trotzdem sehenswert.
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Fr, 13.11.2009
TV | I.Q. - Liebe ist relativ
Moderne Lovestory3 Sterne
Recht amüsante, leichte Unterhaltung, deren Charme nicht nur von den überzeugenden Schauspielern kommt - allen voran die süße Meg-everybody’s-darling-Ryan, sondern auch aus den cleveren Dialogen, die das Wissen um die Einsteinschen Theorien in komödiantischer Form auffrischen. Und auch die emotionale Ebene kommt nicht zu kurz. Die vorprogrammierte Love Story mit dem Happy End fällt nicht weiter ins Gewicht, tut dem Ganzen aber auch keinen ernsthaften Abbruch, denn die vier skurrilen, alten Wissenschaftler bilden einen herrlichen Kontrast dazu. Das wissenschaftliche Wettrennen zwischen Ost und West wird humorvoll auf die Schippe genommen. Gefühlskino mit guten Transporteuren.
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Do, 12.11.2009
TV | Das Haus der langen Schatten
Familientreffen2 Sterne
Bereits der Schriftzug des Titels ist in weiß mit rotem, kurzen Schatten unterlegt und nimmt bedeutungsschwanger Anlauf auf die kommenden Ereignisse. Ein recht netter Gruselspaß mit den Ikonen des Vampir- und Horrorgenres: Vincent Price, Christopher Lee und Peter Cushing. Allein von der Machart her sieht man dem Film sein Alter an und erahnt auch schon bald, dass hier nach dem Muster der ’Zehn kleinen Negerlein’ eine Mordsgaudimasche abgezogen werden soll. Alle optischen und akustischen Beispiele aus der ’Zuschauer-erschreck-dich’ Kiste kommen zu Einsatz (Blitz, Donner, Unwetter, Maden, die schwarze Katze und knarrende Türen). Man kann den Film genießen wie das Wiedersehen mit alten Bekannten (fast hätte ich noch den alten ziemlich zerknitterten John Carradine vergessen!) und man merkt den Akteuren an, dass es ihnen genauso geht.
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Mi, 11.11.2009
TV | Nie wieder Sehnsucht
Gruftis auf der Tanzfläche2 Sterne
Der ganze Film spielt nur in einem Tanzlokal, in dem sich die Generation 60-plus trifft. Und ich denke diese Zielgruppe findet auch Gefallen an ihm. Es ist weitgehend ein Mädels-Film, denn er handelt von den Sehnsüchten der älteren Damen. Hier gibt es Eifersucht, Konkurrenzverhalten, Demütigungen und reicht vom sich stolz zur Schau stellen älterer Paradiesvögel bis zur Anmache alter, dicker Männer an die einzige junge Frau im Saal. Manche Frauen sind inmitten der Menge einsam, andere nicht erhört. Und pausenlos dudelt im Hintergrund lateinamerikanische Tanzmusik und begleitet die hungrigen Blicke der Ladies. Man kann sich die mutigen Alten wie in einem Zoo anschauen, bis zu einem gewissen Grad auch Sympathie für einige empfinden und sich abschließend die Frage stellen ’Ist das lustig oder traurig? Ist das halt das Leben? Und werde ich - wenn ich das will - auch mal da landen? Wenn man den Titel als Absichtserklärung versteht, dann bleibt diese aber unerfüllt…

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

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Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

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schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

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