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Fr, 21.08.2009
TV | Populärmusik aus Vittula
Bayerische Skandinavier3 Sterne
Was der Titel verspricht, wird über weite Strecken außen vor gelassen. Vielmehr sieht man eine Mischung aus Ludwig Thomas Lausbubengeschichten und Fellinis Amarcord. Die Kindheit und Jugend von zwei Buben steht dabei im Mittelpunkt. In den einzelnen Episoden tummelt sich eine beachtliche Anzahl von äußerst skurrilen Typen. Neben dem Ekelhaften gibt’s auch einen Ausflug ins Horrorgenre und fernöstlich anmutende Flugversuche. Den Bayern wird einiges wie das Fingerhakeln und Armdrücken. sehr vertraut vorkommen. Und natürlich darf die Sauna nicht fehlen. Neben diesem ganzen Klamauk überraschen dann doch auch ernste Szenen. Gegen Ende zieht sich die Handlung etwas in die Länge und das Interesse flaut stark ab.
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Do, 20.08.2009
TV | Patrouille in Jerusalem
Soldatinnen2 Sterne
Unter dem dokumentarischen Aspekt betrachtet überzeugt der Film schon. Er lebt von der Atmosphäre, die durch die ständigen Personenkontrollen auf den Strassen in Israel im Mittelpunkt stehen. Man spürt den Druck von Oben – weil die Soldatinnen permanent unter Beobachtung stehen und sich immer strikt an Regeln und Anweisungen halten müssen. Die eingeflochtene Spielfilmhandlung wirkt dagegen etwas unglaubwürdig und platt. Die gewissenhafte, etwas ängstliche und eher zurückhaltende Mirit lässt sich plötzlich von einem Fremden im Dienst zum Tanz auffordern. Folglich muss sie ins Gefängnis. Na ja!? Auch der Rest der Story zieht sich zäh dahin bis zum völlig enttäuschenden Schluss. Sensibilität allein reicht halt nicht.
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Di, 18.08.2009
TV | Ein mörderischer Sommer
Racheengel5 Sterne
Es beginnt wie eine lockere Sommerkomödie mit einer ausgeflippten, rotzfrechen, impulsiven Isabelle Adjani. Nie wieder war sie so offenherzig und so knackig sexy wie hier. Doch spätestens als sie an der nackten Brust ihrer Mutter hängt, ahnt man den tiefsinnigen Hintergrund des Titels. Die Geschichte wird von den Beteiligten mitunter kommentiert und weckt so das Interesse des Zuschauers, weil dadurch das Geschehen lustig oder auch ironisch begleitet wird. Besonders das Verhältnis zur manchmal stocktauben Oma, mit der sie sich allerdings immer nur flüsternd verständigt, verdient besondere Beachtung, weil die längst nicht so vertrottelt ist wie sie scheint. Es beginnt ein spannender und zugleich ergreifender weiblicher Rachefeldzug, der genial eingefädelt ist und voller unvorhersehbarer Wendungen steckt, aber auch romantische Elemente enthält. In mehrfacher Hinsicht ein ganz toller Film mit einem überzeugenden Ende.
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Di, 18.08.2009
TV | Verrückt in Alabama
Familienunternehmen3 Sterne
Also verrückt ist Melanie Griffith bestimmt nicht, weder in Alabama noch überhaupt. Der als Südstaatengroteske getarnte Film bietet wenig Groteskes. Es sind zwei Filme: einer, der das Problem Rassismus behandelt und einer der den ewigen Traum von ’A Star is Born’ leicht ironisch darbietet. Beide verbindet - so erklärt uns der Kommentar aus dem Off, dass es um Freiheit und Gleichberechtigung geht. Die der Farbigen und die der unterdrückten Ehefrau. Ersteres wird gezeigt, das zweite Thema ist zwar durchaus lobenswert, ist aber aus dem Film heraus nur schwer erkennbar. Die Hauptdarstellerin brilliert hier mal mit schwarzen Haaren in einer Rolle die Ehemann und Regisseur Antonio Banderas wohl für sie kreiert hat. Sie kann vor Gericht sogar mal auf die Gefühlsdrüsen drücken. Recht gute Unterhaltung mit passender Musik aus der Zeit.
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So, 16.08.2009
TV | Long Walk Home
Die gestohlene Generation3 Sterne
Der deutsche Titel ist Inhaltsangabe. Das Original stellt den Kaninchenzaun in den Mittelpunkt, der den entflohenen Kindern als Wegweiser dient. Phillip Noyce versucht mit seinem Film ein Kapitel australischer Vergangenheit aufzuarbeiten: Das Unrecht an den Aborigines: die zwangsweise Trennung von Mischlingskindern von ihren Eltern und die Unterbringung in einem Erziehungslager. Hier sollen sie lernen was Pflicht, Gehorsam und Verantwortung heißt. Kenneth Branagh als geölter Rassist meint ’Man müsse sie vor sich selber schützen.’ Es ist ihm egal, dass er dabei Sprache und Kultur der Ureinwohner ausmerzt. Bei seiner glücklosen Verfolgung muss er feststellen ’Sie leben zwar im Neolithikum, haben aber keinen neolithischen Verstand. Die Kinder beweisen, dass sie 2000 Kilometer zurücklegen können und den Suchtrupps immer wieder entwischen, weil das weite Land nicht ihr Feind ist. Noyce ist um Ausgewogenheit bemüht und stellt nicht alle Weißen per se als Bösewichter dar.
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Sa, 15.08.2009
TV | Kaltes Land
Arbeiter zweiter Klasse4 Sterne
Der Film von Nikki Caro steht in der Tradition der beiden großen Frauenfilme, die das Thema sexuelle Nötigung am Arbeitsplatz thematisieren. (Silkwood und Norma Rae) und kann den Vergleich durchaus bestehen. Gut gemacht und spannend erzählt mit einer umwerfend guten Charlize Theron greift er emotional an. Besonders die Vater-Tochter Szene bei dem Gewerkschaftstreffen und die Mutter-Sohn-Szene sind Highlights des Films, die nur noch von der wortlosen Entscheidung der Arbeitskollegen übertroffen wird. Man spürt hier, welch ein Entscheidungskampf im Innern der Anwesenden toben muss. Dass dem Film eine wahre Begebenheit zugrunde liegt, zeigt die Bedeutung dieses Themas. Insofern ist es auch ein wichtiger Film.
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Do, 13.08.2009
TV | Die Schönste aus Bitterfeld
Misswahlen3 Sterne
Hier wird der Endphase der DDR ein menschliches Denkmal gesetzt. Es entstand zwar erst gut dreizehn Jahre nach dem Mauerfall, aber abgesehen vom Ambiente des totalitären Überwachungsstaates stehen allgemein gültige menschliche Probleme im Vordergrund. Besonders die Hauptdarstellerin (Astrid Meyerfeldt) verkörpert die frech-forsche Ostfrau Gisela, die nicht auf den Mund gefallen ist und die als Mutter der Kompanie den ganzen Laden schmeißt: „Manchmal muss man höher pupen, als der Arsch hängt.“ So trug die Misswahl damals wohl zur Befreiung der Frau bei. Im offiziellen SED Jargon stellte sie eine ’Erniedrigung der Frau durch den Kapitalismus’ dar. Egal wer Recht hat. Der derbe Ostalgie-Charme kommt immer noch ganz gut rüber und reiht sich ein in die echte working-class comedy der Engländer.
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Do, 13.08.2009
TV | Riviera
Langweilig trotz viel oben ohne2 Sterne
Aus der Ausgangssituation hätte man mehr machen können: Mutter ist Zimmermädchen im Grandhotel, Tochter Go-Go-Tänzerin, blond und blöd und allzeit bereit. Man sieht sich die Geschichte dieser beiden Frauen teilnahmslos an und fragt sich, weil man auf Distanz bleibt ’Wie kann man nur so dämlich sein?’ Die langen Einstellungen nerven auf die Dauer, zumal man sehr bald ahnt wohin der Hase läuft. Der Versuch die innere Leere der Figuren darzustellen ist missglückt, nicht nur wegen vieler wortloser Szenen, selbst die Mutter-Tochter Beziehung wirkt irgendwie aufgesetzt. Und wenn dann noch als Epilog die Mädels eines Pornodrehs den Pool verunreinigen und anbieten sich dahinein zu erleichtern, wendet man sich mit Grausen ab.
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Mi, 12.08.2009
TV | Der schönste Tag in meinem Leben
Wie das Leben so spielt4 Sterne
Virna Lisi, die große alte Dame des klassischen italienischen Films versucht ihren Familienclan zusammenzuhalten. Er besteht aus ihren drei Kindern, die wiederum zum Teil selbst Kinder haben. Typische, gut gewählte Beispiele: die Alleinerziehende mit dem fast volljährigen Sohn, das Ehepaar, bei dem sich die Frau nicht zwischen Ehemann und Liebhaber entscheiden kann und der jüngste Spross ist schwul. Es ist ein interessantes und lebhaftes Spiegelbild unserer Gesellschaft, wobei fast alle Aspekte erwähnt werden, die in unserem heutigen Leben so vorkommen können: Erwachsenwerden mit der erwachenden Sexualität, das Telefon als Einsamkeitskiller oder Eheprobleme. Die Körperlichkeit steht dabei stets im Mittelpunkt von der symbolischen Kopulation von Hunden bis zu der Erkenntnis, der alten Dame, die feststellen muss, dass sie gar nicht stattgefunden hat. Ein pralles Kaleidoskop, in dem jeder für sich eigene Erfahrungen wiederfinden kann. Interessant und ungewöhnlich sind drei Dinge: das titelgebende Ereignis, die Erstkommunionfeier, steht am Ende des Films, die clever gemachten Überblendungen verwischen für den Beteiligten die Grenze zwischen Realität und Wunschdenken und überraschen bisweilen den Zuschauer und Regisseurin Cristina Comencini gelingt das alles völlig unaufdringlich darzustellen, fast wie im richtigen Leben.
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Di, 11.08.2009
TV | Die 39 Stufen
Liebe in Handschellen3 Sterne
Was ursprünglich von Altmeister Hitchcock 1935 als Thriller gedacht war, geht heute wohl eher als Agentenspaß durch. Für ihn war es damals eine Fingerübung, denn mehrere Elemente der späteren Klassiker werden hier bereits angedeutet: so hilft dem Helden(Robert Donat) zum Beispiel eine Melodie bei der Lösung seines Problems und ein Ahnungsloser wird in den Schlamassel mit hineingezogen. Es gibt sogar frechen Wortwitz, wenn er den Grips der an ihn gefesselten Dame als ’Elfenbeingewölbe’ bezeichnet. Überhaupt ist die Übernachtungsszene mit Handschellen wirklich lustig. Ansonsten ist die treibende Kraft: Täuschung und Verrat, und aus Vertrauten werden Feinde. Und das Mittel, mit dem die bösen Spione die so wichtigen Informationen versuchen außer Landes zu schaffen, kann auch heute noch als totsicher gelten. Natürlich lassen einen die Studioaufbauten des schottischen Hochlandes schmunzeln, auf denen die Gangster von Klippe zu Klippe springen.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

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