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Mi, 08.07.2009
TV | Wahre Lügen
Gut ist böse, böse gut4 Sterne
Eine sehr komplexe und detaillierte Darstellung von zwei Charakteren: Vince(Collin Firth) und Lanny (Kevin Bacon). Beide stehen als berühmte Showstars auf der Bühne und blödeln zwischen unverschämten Publikumsbeschimpfungen und schlüpfrigen Anzüglichkeiten hin und her, zwischen schnulzigen Sentimentalitäten und kohlebringenden Wohltätigkeitsveranstaltungen. Beide sind skrupellos, unmoralisch, vergnügungssüchtig, jähzornig und gefährlich. Und in einer Art Hass-Liebe mit einander verbunden. Wer von beiden hat die Gelegenheitsnutte Maureen umgebracht? Eine überraschende Lösung wird am Ende geboten, obwohl dies ein allseits bekanntes englisches Bonmot beschreibt. Nicht nur die äußerst verschachtelte Story verblüfft, sondern auch die optischen Überblendungen sollen bewusst verwirren. Man kann diesen spannenden Film durchaus zweimal genießen, so gut gemacht ist er, vor allem der lyrische Schluss ist typisch Egoyan.
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Mo, 06.07.2009
TV | Severance - Ein blutiger Betriebsausflug
All zu späte Rache1 Stern
Weitgehend sinnfreier, dafür aber bluttriefender Brutalo-Schinken. Die Wirkung der Schocker lässt im Laufe des Films nach und setzt sich in Richtung Gleichgültigkeit ab, zumal man manche Fallen aus Rambo kennt. Kaum vorstellbar, dass junge, erfolgreiche Manager heutzutage in so ein Chaos-Wochenende im wunderschönen Ungarn geraten und sich so dilettantisch aus der Affäre zu ziehen versuchen. Und als dann noch der Oberchef auftritt mit den obligatorischen Amusementmietzen ist alles zu spät, wenn man erfährt, dass die Gruppe zur falschen Zeit am falschen Ort war. Die rettenden Befreierrinnen bieten dann wenigstens noch erhellende Einblicke ins Decoltée. . Hauptdarsteller Jim McInnery hat auch schon anspruchsvollere Rollen ergattert. Ärgerlich und voll daneben.
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So, 05.07.2009
TV | Was vom Tage übrig blieb
Nichts blieb übrig5 Sterne
’Der Abend ist der schönste Teil des Tages’, sagt Miss Kenton (ganz toll Emma Thompson) und auch ihr Lebensabend hätte es sein können. Nicht so bei der großen unerfüllten Liebes zwischen ihr und dem Butler Stevens (ebenso beeindruckend Anthony Hopkins). Mit einfühlsamer Kamera und wunderbar sensiblen Darstellern in einem adligen Ambiente ist James Ivory ein Wahnsinnswurf gelungen. Es geht hier um Stil und das ist das formgebende Gestaltungselement. Neben dem Hauptteil der Handlung gibt es noch ein Vater – Sohn Problem unter Butlern, und die geistige Nähe des englischen Adels zu den Nationalsozialisten wird ebenfalls thematisiert. Man bleibt nicht ungerührt, wenn man mit ansieht, wie Stevens sich keine echten Gefühle gestattet und an seinem persönlichen Glück vorbeisegelt. Ein Denkmal für eine untergegangene Generation von Domestiken, die ihre einzige Lebensaufgabe darin sahen, völlig selbstlos der Herrschaft zu dienen.
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Sa, 04.07.2009
TV | Zeugin der Anklage
Elsa und Charles4 Sterne
Im Gegensatz zum Remake kommt hier zu dem spannenden und am Ende voller überraschender Wendungen steckenden Gerichtsklassiker noch eine gehörige Portion Humor hinzu. Dies besorgt Elsa Lanchester hier als pflegende Krankenschwester von Hauptdarsteller Charles Laughton, dem Strafverteidiger. Und wieder einmal beweist Regiegenie Billy Wilder, dass er der Meister der geistreichen Pointen ist. Es ist der einzige Film, in dem Laughton/Lanchester- im echten Leben mit einander verheiratet – gemeinsam vor der Kamera stehen. Somit ist dieser Film auch ein echter Hingucker für diejenigen, denen Gerichtsfilme sonst eher öde vorkommen. Geschickt in die Handlung eingebaut ist die Rettung einer Deutschen (Marlene Dietrich) aus dem Nachkriegsdeutschland durch einen britischen Soldaten (Tyrone Power). Auch wenn das Remake mit einer Reihe von Topstars aufwartet, so reicht es nicht mal annähernd an das Original heran
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Fr, 03.07.2009
TV | Tagebuch eines Skandals
Gefährliche Einsamkeit4 Sterne
Das Thema ’verheiratete Lehrerin verführt Schüler’ ist ja nicht neu. Doch hier bringen es uns zwei hochklassige Schauspielerinnen (Judi Dench, Cate Blanchett) so überzeugend nahe, dass die Brisanz erneut aufleuchtet. Die Dialoge sind emotional aber vernünftig und beleuchten die Auswirkungen auf alle Beteiligten (Ehemann, Eltern des Jungen).Vor allem Judi Dench ist hochgradig präsent und schafft den Spagat zwischen liebesbedürftiger, einsamer. älterer Kollegin, die jedoch jederzeit gefährlich und unangenehm werden kann. Sehr sensibel geht sie mit ihrem Wissen über die heimliche Liaison um und versucht für sich Kapital daraus zu schlagen. Und dann gibt es am Ende noch eine überraschende Wendung, die dem geschilderten Phänomen einen neuen Aspekt hinzufügt und es zu einer Neverending-Story macht.
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Do, 02.07.2009
TV | Die Bettlektüre
Haut als Papier3 Sterne
Wie immer bei Peter Greenaway wird man von der Bilderflut (oft auch split screen) fast erschlagen und man muss verschnörkelte Untertitel rasch entziffern. Nach der langen Einleitung kristallisiert sich dann eine Handlung heraus, in der es um Rache, Liebe und Kalligraphie geht. Der Körper als Unterlage für das geschriebene Wort. Die Schreibe als erotische Erfüllung. Der Federkiel als männliches Sexsymbol und die Haut als weibliches, notwendiges Gegenstück für das Festhalten der produzierten Gedanken. Dabei werden immer verborgenere Stellen gesucht und gefunden mit dem Tod als letzte Konsequenz. Die Anleihe bei Shakespeares Romeo und Julia ist allerdings etwas unpassend, überstürzt und befremdend. Keine leichte Kost. Aber warum sollte Kunst auch immer leicht sein. Man ist halt ziemlich gefordert, wenn man sie entdecken will.
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Di, 30.06.2009
TV | Die große Verführung
Wie Urlaub in Neufundland5 Sterne
Von der ersten bis zur letzten Szene nimmt einen diese bezaubernde Komödie gefangen. Sie spielt in Neufundland und die Einwohner scheinen etwas hinterm Mond zu wohnen, aber sie sind warmherzige, etwas schlitzohrige, trinkfreudige Typen. Die Geschichte ist neu und macht Lust zu den Newfies zu fahren. Und wie diese liebenswerte aber schlichte Dorfbevölkerung es schafft, einen Investor und einen Arzt auf ihre Insel zu bringen ist voller authentischer Komik. Ihre Aktionen sollten auch den letzten Humorlosen überzeugen, falls es die Kollektion der schrulligen Typen nicht schafft. Und als alles am Ende rauskommt, ist man froh über den glücklichen Ausgang und genießt schmunzelnd die letzten Bilder, die die gleichen sind wie die ersten: die Lichter gehen im ersten Stock aus und die Schornsteine des Dorfes geben stoßweise Rauch ab. Ein köstlicher Spaß, der Lust auf Urlaub macht.
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Di, 30.06.2009
TV | Gestrandet im Paradies
Die Hölle im Paradies0 Sterne
Der deutsche Titel ist zynisch, denn für die drei, die da auf einer einsamen Insel stranden ist es – abgesehen von dem kleinen Nümmerli in der Brandung – eher die Hölle. Und der Originaltitel ’Drei’ belegt lediglich, dass der Drehbuchautor zählen kann. Die Story ist clichéhaft und voller logischer Knacks, die Dialoge reichlich platt. Und wenn gar nichts mehr geht, kommt auch noch Voodooquark hinzu. Dann ein Ende was nur dadurch aufmuntert, dass man weiß, es ist überstanden. Eins der wunderschönen Standbilder vom weißen Strand und dem türkisfarbenem Meer, wäre besser als dieses Machwerk. Von den ’Sommernachtsfantasien’ bleibt nur der Sommer, wenig Nacht und Fantasie ist überhaupt nicht vorhanden. Schwamm drüber. Peinlich!
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Mo, 29.06.2009
TV | Der Kuss der Spinnenfrau
Die Gedanken sind frei4 Sterne
Eine tolle Ausgangssituation für ein preisgekröntes Kammerspiel der besonderen Art: Luis, ein Homosexueller(ganz toll William Hurt) und Valentin, ein Journalist und Widerstandskämpfer (ebenso beeindruckend Raul Julia) sitzen im Gefängnis. Es wird sehr komplex gezeigt, wie sie sich näher kommen. Zusätzliche Spannung entsteht als dann noch Verrat mit im Spiel ist. Nur durch die eindrucksvolle Schilderung von Filmen kann Luis von der misslichen Lage ablenken. Und man sieht, was er erzählt. Da kommt Sonja Braga gleich in mehreren Rollen ins Bild. Und dann der grandiose Schluss. Selten gab es einen so lyrischen, der mit soviel Euphemismus und im Zurückgreifen auf eine fantasievolle Filmgeschichte ein todernstes Ende beschreibt.
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So, 28.06.2009
TV | V wie Vendetta
Die Maske der Freiheit3 Sterne
Die Handlung setzt sich unter anderem aus verschiedenen bekannten Versatzstücken zusammen: da ist zum einen die Geschichte von Guy Fawkes, der das Parlament in die Luft sprengen wollte, dann ein bisschen vom Phantom in der Oper und eine kleine Prise vom Graf von Monte Christo plus etwas von 1984. Das Ganze wird etwas kryptisch gemischt und gerät sogar spannend. Es spielt in der Zukunft in einer faschistischen Diktatur. Auch wenn am Ende die berühmte Maske nicht gelüftet wird, weil dahinter eine Idee steckt und letztendlich alle Bewohner Maskenträger sind, gibt es jede Menge blutige Action, die gute Unterhaltung bietet.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

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