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Mi, 17.06.2009
TV | Ein Hauch von Sonnenschein
Drei Generationen von Sonnenschein4 Sterne
Es ist großartiges Erzählkino. Mit eindrucksvollen Bildern erzählt Istvan Szabo die Geschichte der jüdischen Familie Sonnenschein über drei Generationen hinweg. Der besondere Kick ist, dass Ralph Fiennes jedes Mal die Hauptfigur darstellt. Der zeitliche Bogen spannt sich vom ersten Weltkrieg bis zum Ungarnaufstand 1956 und enthält eindrucksvolle Beispiele des Familienlebens, das von den politischen Ereignissen beeinträchtigt wird. Mit viel Geschick steigen die Sonnenscheins in jeder Epoche sozial auf, müssen aber auch Opfer bringen. Meistens stehen sie auf der Seite der Machthaber, nivellieren soziale Tabus und nutzen jede Chance, die sich bietet. Sie erfahren aber auch, dass Recht nicht immer Gerechtigkeit ist, welche Kraft ein Familienverband hat und dass alles vergebens ist, wenn man nicht authentisch bleibt, sondern von maßlosem Ehrgeiz getrieben, seine Wurzeln verleugnet. Sehenswert.
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Di, 16.06.2009
TV | The Missing
Vater und Tochter jagen Mädchenhändler4 Sterne
Ja es gibt sie noch, die guten, spannenden Spätwestern (2003). Ein komplexes Vater-Tochter Drama vor beeindruckender Kulisse. Tommy Lee Jones als Vater und Großvater, der noch wildwesttauglich ist und seine Enkelin aus den Händen von Mädchenhändlern befreit, zusammen mit seiner Tochter Kate Blanchett. Beide sind sehr überzeugend und gehen bis an den schauspielerischen Rand des möglichen. Die kreisende Kamera – oft aus der Luft oder dorthin aufsteigend – bringt tolle Einsichten. Dazu kommt noch als besondere Würze eine kleine Prise Schamanismus. Pralle Action wechselt gekonnt mit stillen, nachdenklichen Szenen und macht einen Aspekt des bitteren Endes erträglicher. Ja, das kann man sich anschauen.
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Mo, 15.06.2009
TV | Unter der Sonne Australiens
Ein Unglück kommt selten allein2 Sterne
Drama gibt’s in diesem Drama mehr als genug. Die Story kommt ziemlich verquast daher: in einem unglücklichen Dreier, bei dem eigentlich die Frau (leicht fehlbesetzt Franka Potente) im Mittelpunkt stehen müsste, läuft stattdessen fast jeder Beteiligte aus der Spur, wird depressiv oder suizid. Die handelnden Personen sind besser mit der Faust als mit der Lippe unterwegs. Und wie das mittendrin der Neunjährige Raimund aushält, bleibt letztendlich offen. Abrupter Szenenwechsel lassen es zu Fragezeichen kommen, die man dann mit etwas Mühe später auflösen kann. Durch lange Fahrten bekommt man einen Eindruck von der Weite des Landes. Die Figuren selbst bleiben blass und stehen im Gegensatz zur recht malerischen Landschaft.
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So, 14.06.2009
TV | Brombeerzeit
Nach dem Krieg ist alles anders4 Sterne
Drei Mädels als landwirtschaftliche Hilfskräfte auf einem Bauernhof in England während des 2. Weltkrieges: da ist Ag, die Unerfahrene (Rachel Weisz), Pru, die Draufgängerin (Anna Friel) und Stella, die vernünftige (Catherine McCormack). Regisseur Leland ist es gelungen eine sehr unterhaltsame Folge von Ereignissen zu schildern, manche sind ernst, andere heiter, manche witzig, andere rührselig. Er zeigt uns Bilder von der Arbeit auf dem Lande in dunklen Farben, meist schwarz oder dunkelbraun (daher wohl der deutsche Titel, (Brombeere=Blackberry) der Originaltitel lautet die ’Landmädels’). Bei einem heiratsfähigen Sohn auf dem Hof spielt der Sex eine nicht ganz unwichtige Rolle. Aber dann setzt Leland noch einen drauf und lässt die drei Mädels sich nach dem Krieg wiedertreffen. Da ist manche Liebesbeziehung anders als erwartet ausgegangen, eine andere ist geblieben. Klasse Wohlfühlkino!
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Sa, 13.06.2009
TV | Davids wundersame Welt
Verständnis und Toleranz4 Sterne
Was vordergründig wie ein Jugendfilm über Cricket aussieht, entpuppt sich dann aber zu einer leisen aber eindringlichen Anklage gegen Rassismus und für Toleranz in einer Multi-kulti Gesellschaft. Wie schon in seinem ersten Film (‘Solomon und Gaenor’) hat Paul Morrison dieses Mal das Thema noch komplexer gestaltet. Es sind Deutsche Juden, die aus Hitler-Deutschland geflohen waren, die jetzt hier in England der 60er Jahre am eigenen Leibe erfahren müssen, was es heißt, ausgegrenzt zu werden, nur weil sie sich mit ihren Nachbarn, die aus Jamaika kommen gut verstehen. Aber auch das Erwachen von Davids Mutter, die recht lieblos und körperfeindlich in der Fremde aufgewachsen ist, und die sich neu findet, ist ein nicht zu vernachlässigender Teilaspekt. Mit großer Sensibilität lässt Morrison seine Figuren agieren und verzichtet auf spektakuläre Events. Man erkennt gemeinsam mit David, wie gefährlich die Auswüchse des Extremismus sein können. Ein wichtiger Film.
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Sa, 13.06.2009
TV | Euphoria - Liebe, Tod und Wodka
Liebe auf der Flucht2 Sterne
Von der Euphorie, die uns der Titel verheißt, sehen wir nichts. Schon eher was von Liebe, Tod und jede Menge Wodka. Wenn man das Steppendrama oberflächlich betrachtet, ist es eine Abfolge von Eintönigkeit, Unfall, Trunksucht, Zuneigung, Flucht und Mord. Im weiteren Sinne kann es eine Parabel sein, die besagt, dass man seinem Schicksal nicht entrinnt, dass es außerhalb gesellschaftlicher Normen kein Wohlergehen geben kann oder dass man jede Schuld irgendwann sühnen muss. Diese These wird von manchen unnatürlichen Positionen der Akteure und sich oft wiederholenden Bildfolgen untermauert. Und von der unheimlichen Weite der Landschaft, die den Bildern eine abstrakte Note verleiht. Gewöhnungsbedürftig.
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Fr, 12.06.2009
TV | Ein ungezähmtes Leben
Zwei alte Grantler und ein Bär3 Sterne
Einar, ein verbitterter alter Mann (Robert Redford), kommt über den Tod seines über Alles geliebten Sohnes nicht hinweg. Er macht seine Schwiegertochter (Jennifer Lopez) dafür verantwortlich. Und dann ist da noch sein ehemaliger Vorarbeiter Mitch (Morgan Freeman), der von einem Bären angefallen wurde und den Einar pflegt. Das Zusammentreffen dieser drei Charaktere wird in wunderbaren Bildern gezeigt und enthält oft recht witzige Dialoge: z. B. Mitch: ’Hab’ heut’ Nacht vom Meer geträumt.’ Einar:’ Und, nass geworden?’ Es geht um Schuld und Verzeihen können und um das Aufbrechen verkrusteter mit Vorurteilen aus der Vergangenheit beladener verwandtschaftlicher Beziehungen. Dabei schrammt Regisseur Hallström haarscharf am Rande von Kitsch und Zuckerguss vorbei. Ein Film für die ganze Familie vom Opa bis zu den Enkeln.
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Fr, 12.06.2009
TV | Ich darf nicht schlafen
Die Schlafwandlerin2 Sterne
Der Originaltitel lautet ’Ein Abenteuer’. Er bleibt noch etwas undeutlicher als der deutsche. Für die junge Gabrielle (Ludivine Sagnier), die schlafwandelnd ziellos durch die Nacht irrt, interessiert sich ihr Nachbar Lucien (Nicolas Duvauchelle). Aber sie hat auch keinen Plan für ihr Leben im Wachzustand. Sie zerbricht gefestigte soziale Strukturen wie die Ehe, ganz im Gegensatz zu Lucien, der in einer braven Zweierbeziehung lebt. Er hilft ihr Schlimmes an sich zu verhindern und als es zwischen den beiden endlich klappt, sieht man nur Schwarzafrikaner bei Nacht im Tunnel. Die Typen sind zu cool, die ärztliche Betreuung zu breit angelegt. Selbst die vielen nur wenige Sekunden dauernden Einstellungen und die sprunghaften Szenen bringen keinen rechten Schwung. Am Ende braucht man sogar Mutmaßungen, um das Geschehen zu erahnen. Irgendwie unbefriedigend.
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Do, 11.06.2009
TV | Unforgettable - Im Augenblick des Todes
Serum der Erinnerung3 Sterne
Unheimlich spannend dank der schnellen Schnitttechnik auch mit Rückblenden. Szenen flackern nur für Sekunden vor unseren Augen vorbei. Dies schafft Verwirrung, fesselt aber zugleich. Außerdem ist die Handlung klug ausgedacht – auch wenn die wissenschaftliche Grundlage ins Reich der Zukunft verbannt werden muss: man kann Erinnerung dank eines Serums verbessern. Ist eben Mystery. So wird ein Mord aufgeklärt. Ray Liotta und Linda Fiorentino überzeugen durchaus. Vor allem erfreut uns Linda hier mal als blaustrümpfige Wissenschaftlerin. Ray bringt wieder seinen durchdringenden Glutaugenblick zum Einsatz in diesem recht blutigen Drama. Nichts für schwache Nerven.
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Mi, 10.06.2009
TV | Amarcord
Jugenderinnerungen5 Sterne
Federico Fellini erinnert sich (mi ricordo) und entwirft dabei ein liebevolles Portrait einer italienischen Kleinstadt (Rimini) der 30er Jahre. Wir sehen ein Kaleidoskop von skurrilen Typen und schrägen Käuzen, die das italienische Lebensgefühl zum Ausdruck bringen. Die Schule, die Beichte, ein zwergenhafter Emir mit 30 Haremsdamen, ein Familienausflug mit dem irren Onkel etc. sind nur einige der amüsanten Farbtupfer der Palette. Im Wesentlichen kreist die Geschichte um eine Großfamilie mit Opa und Onkel, daneben erleben wir die Streiche einer Gruppe pubertierender Buben und schließlich noch die Karikatur des italienischen Faschismus. Traumsequenzen und Wunschträume runden das lebhafte Bild ab. Es gelingt nur einem Könner, diese Themenvielfalt in einer Komödie zu vereinen, die knapp hinter Billy Wilders Supercomedy anzusiedeln ist. Unbedingt sehenswert.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

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Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

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