Anzeige
Home » Profil von 8martin » 

Bewertungen

Bewertungen

Mi, 10.06.2009
TV | Willkommen im Westerwald
Oh du schöner Westerwald3 Sterne
Der Film ist eine Liebeserklärung an die Provinz. Mit Witz und Charme durchsetzt mit glaubwürdigem Lokalkolorit und seltsamen Typen kann man diese leichte Sommerkomödie locker genießen. Es entwickelt sich eine Lovestory zwischen einem Asylbewerber aus dem Irak, der den Line Dance ins Dorf bringt und der Wirtin des örtlichen Gasthofes (Lisa Martinek – viel besser als in den Serien). Es kommen auch die gängigen Vorurteile gegen Asylanten zur Sprache und man versucht den Koran mit der Bibel zu vergleichen. Besonders das Hinauszögern des Happy Ends ist gelungen, nicht nur wegen eines Seitenblicks auf die Situation im Irak, sondern wegen des unerwarteten Auftritts einer Farbigen, die offenbar der Handlung eine völlig neue Wendung zu geben scheint. So wird die oberflächliche Komik verlassen und sogar noch etwas Tiefgang erreicht.
Trennstrich
Di, 09.06.2009
TV | Open Range - Weites Land
Echte Kerle im verregneten Wilden Westen1 Stern
Das ist wohl der neue Western (2003). Edel ausgestattet, mit Topstars (Costner, Duvall, Bening) besetzt. Aber neben den schönen Bildern gibt’s eine langweilige Story. Die meiste Zeit wartet man auf den Showdown, der lediglich eine wilde Ballerei ist. Und die vorhersehbare Liebesgeschichte scheint kein Ende nehmen zu wollen. Sie zieht sich dermaßen in die Länge, dass man den eigentlichen Kern fast vergisst: ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, und keiner darf ihm sagen, was er tun soll. Daneben gibt’s noch unerschütterliche Männerfreundschaften, die so lange andauern, dass man sich sogar gemeinsam zur Ruhe setzt und einen Saloon aufmacht.
Trennstrich
Di, 09.06.2009
TV | Ran
Die Welt ein Chaos4 Sterne
Ein Historiendrama, das an unsere Sehgewohnheiten wegen der epischen Breite hohe Anforderungen stellt. Außerdem fällt es nicht leicht Namen und Gesichter auseinander zu halten. Einzige Ausnahme ist der greise Großfürst Hidetora und sein Hofnarr. Beide heben sich aber auch durch ihre schauspielerische Leistung weit von den übrigen Figuren ab. Es geht hauptsächlich um Macht, Rache, Dominanz und Unterwerfung im mittelalterlichen Japan. Aber auch die Liebe ist von eminenter Bedeutung und zwar die zwischen Vater und Sohn genauso wie die zwischen Mann und Frau. Eine selbstbewusste, machtgierige Frau nimmt Anlauf mit Morddrohungen gegenüber dem Fürsten und landet im Bett mit ihm. Und ganz nebenbei werden wir auch noch mit fernöstlichen Lebensweisheiten gefüttert, wie ’Die Hunde folgen dem Herrn, wenn er ein guter Jäger ist.’ oder ’Die Henne bringt den Hahn zum Krähen.’ Wir sehen eine Welt ohne Treue und Menschlichkeit, in der die Menschen das Leid der Freude vorziehen und das Morden ohne Ende genießen. Eine Welt im ’Chaos’ eben, so der Titel des Films.
Trennstrich
Di, 09.06.2009
TV | Out of Time - Sein Gegner ist die Zeit
Armer Denzel0 Sterne
Eine extrem dämliche Story vor allem was das völlig unglaubwürdige Ende angeht. Das ist nämlich überhaupt nicht happy – und der Zuschauer schon gar nicht. Aus dem großen Topf ’Polizeiarbeit’ hat man die üblichen Zutaten zusammengemixt: Versicherungsbetrug, Eheprobleme, Schießereien, Prügeleien und Tote natürlich. Und damit Denzel Washington und Eva Mendes besser aussehen, hat man ihnen einen kumpelhaften, etwas zerzausten Tölpel zur Seite gestellt. Selbst der Titel ist so sinnfrei wie der ganze Film. Sollte wohl eher ’Out of Mind’ heißen. Kein Hauch von Spannung, nur platte Unterhaltung bei der man krampfhaft nach der Fernbedienung sucht, wenn man nicht mit vorgehaltener Waffe zum Hinschauen gezwungen wird. Wo sind bloß Witz und Atmo geblieben? Hatten wohl beim Dreh frei. Denzel brauchte wohl Geld oder will er partout vom Good-Boy-Image wegkommen? Und ich empfand ihn bisher immer als Garant für gute Filme.
Trennstrich
Mo, 08.06.2009
TV | Die Dolmetscherin
Der Agent und die Lady3 Sterne
Vom Meister des Polit-Thrillers, Sydney Pollack, der hier auch eine kleine Rolle übernommen hat. Ein äußerst spannendes, intensives psychologisches Kammerspiel zwischen den beiden Protagonisten Nicole Kidman, der Dolmetscherin und Sean Penn, der Agent des Geheimdienstes. Man verfolgt wie beide anfangs von tiefem gegenseitigen Misstrauen ausgehen und dann im Laufe der atemberaubenden Story zu gegenseitigem Respekt kommen. Es tut richtig gut, dass sie kein Paar werden, denn die Sache an sich steht im Vordergrund. Der Film ist grundsolide gemacht ohne virtuellen Schnickschnack und fesselt von der ersten bis zu letzten Minute.
Trennstrich
Mo, 08.06.2009
TV | Der fliegende Händler der Provence
Schluss, Aus, Vorbei2 Sterne
Die dargestellten Charaktere sind etwas sperrig und spröde, oftmals sogar recht mürrisch ganz im Gegensatz zu der Landschaft, in der sie agieren. Sie lassen keine Nähe zu und so fühlt sich der Zuschauer eher ausgesperrt. Und wenn es ansatzweise doch gelingt, dem herben Charme etwas abzugewinnen, verhindern sprunghafte Schnitte die Handlung anteilnehmend nachzuvollziehen. Das vorhersehbare Happy End kommt wohl erst zustande, nachdem der Abspann gelaufen ist. Man schaut und schaut und sagt am Ende ’Abbutze! Fertig!’ So hinterlässt der Film keinen bleibenden Eindruck.
Trennstrich
So, 07.06.2009
TV | Fahrenheit 451
Lesen verboten3 Sterne
In einem totalitären Staat ist Lesen ein Verbrechen. Und anstatt zu löschen verbrennt die Feuerwehr Bücher. Oskar Werner spielt den Feuerwehrmann Montag, der die Fronten wechselt. Eine interessante Doppelrolle für die junge Julie Christie die auf beiden Seiten steht: einmal ist sie das systemkonforme, langhaarige, blonde Dummchen, das Pillen einwirft und den ganzen Tag fernsieht, und dann die Intellektuelle mit Kurzhaarschnitt, die zu den Bücherleuten gehört. In dieser Situation werden solche Phänomene wie Widerstand, Denunziation oder auch Zivilcourage beleuchtet. Ein alter (1966), selten gezeigter Film von Truffaut, aus dem Science Fiction Bereich, der zeitlose Gültigkeit hat, wenn man ihn nicht als Gedankenspielchen abtut.
Trennstrich
Sa, 06.06.2009
TV | Der längste Tag
Der Anfang vom Ende3 Sterne
Bemerkenswert sind an diesem beeindruckenden Monumentalfilm fünf Dinge: • Er ist von mehreren Regisseuren gemacht (darunter der deutsche Bernhard Wicki und die Amerikaner Ken Annakin sowie Andrew Marton) • Vertreten ist fast jeder, der in Hollywood und Europa Anfang der 60er Jahre einen schauspielerischen Namen hat. • Es ist eine äußerst genaue auf historischen Fakten beruhende Dokumentation der Landung der Alliierten in der Normandie ( vor 65 Jahren) • Das Ganze ist in eine ziemlich spannende Spielfilmhandlung verpackt. • Die Darstellung ist weitgehend neutral und kommt ohne moralischen Zeigefinger aus, wobei beide Seiten und auch die Résistence zu Wort kommen. Das Grauen des Krieges wird keineswegs verharmlost. In dem reinen Männerfilm hebt sich optisch reizvoll nur eine Frau ab: Irina Demick, die Freundin des Produzenten. Gut gemachter Geschichtsunterricht.
Trennstrich
Fr, 05.06.2009
TV | Mitternacht im Garten von Gut und Böse
Schwuler Neureicher3 Sterne
Man merkt lange nicht, dass es sich hier um einen Film handelt, in dessen Mittelpunkt ein Strafprozess steht, der einen Todesfall aufklären soll. Zunächst hat Regisseur Clint Eastwood die volle Südstaaten Atmo eingefangen und zeigt ein sehr komplexes soziales Gebilde. Im Mittelpunkt stehen der neureiche, supercoole Kevin Spacey, der schwul ist und der Journalist John-Everybodysdarling-Cusack. Das außergewöhnliche an dem Film ist die Auflösung des Rätsels. Eastwood bietet drei Varianten an und sagt dazu „Die Wahrheit wie die Kunst liegen im Auge des Betrachters.“ Ich kann mir das verschmitzte Grinsen von Eastwood durchaus vorstellen, wenn er, während der Abspann läuft, dem Zuschauer quasi mit einem Auge zuzwinkert. Gut gemachte Unterhaltung mit tollen Musikbeispielen angereichert.
Trennstrich
Fr, 05.06.2009
TV | Kalte Duschen
Wer bin ich eigentlich?2 Sterne
Das Erwachsenwerden in prekären Verhältnissen wird etwas langweilig dargestellt. Man fragt sich, worauf will der Regisseur Antony Cordier eigentlich hinaus. Soll es eine Aufsteigerstory im Judobereich werden oder ein Sozialdrama? Vielleicht eine jugendliche Lovestory? Die Handlung plätschert so dahin. Der vorhersehbare Höhepunkt – der flotte Dreier - aus jugendlichem Übermut - verläuft leider im Sande. Es gibt keine Konsequenzen und somit auch keine echten Probleme. Einzig die Eltern überzeugen neben dem Hauptdarsteller Johan Libérau in ihrer Rollen. Lediglich der Kommentar aus dem Off rettet das Ganze. Chance vertan. Muss man nicht gesehen haben.

Neueste Bewertungen

Mi, 14.02.2024 von amd2064

TV | Lost In Translation
Lost in Translation5 Sterne

Schöner Film ! Regt zum nachdenken an ! Sind sicher einige in gleicher Lage

Fr, 02.02.2024 von rüdiger.baehrens

TV | Testo
schrecklich ...0 Sterne

.... diese Aneinanderreihung von vielen Kurzfilmchen bis über Mitternacht hinaus.

So, 19.11.2023 von frge

TV | The Masked Singer
Naja, muss nicht sein2 Sterne

Das muss man sich nicht antun. So viel überzogene Mimik von der Jury geht garnicht. Die Masken ...

So, 06.08.2023 von WoWie

TV | Die Lausitz von oben
Lausitz von oben0 Sterne

Wer sich für die Lausitz von oben im wahrsten Sinne des Wortes interessiert, findet hier absolut ...

Di, 31.01.2023 von DanielAK

TV | Law & Order: Special Victims Unit
Tolle Geschichten, grossartige Schauspieler5 Sterne

Die Geschichten sind toll erzählt, berührend, glaubhaft, spannend, emotional. Die Schauspieler ... mehr

Ihre Lieblingsfilme und Serien auf DVD und Blu-ray.