Barry, ein junger Ire im 18. Jahrhundert, der aus einer traditionsreichen Familie stammt, weiß sich stets zu helfen: Als er mit der englischen Armee in den Krieg ziehen soll und darin nur Nachteile sieht, wechselt er die Fronten und dient bei den Preußen. Später heiratet er aus finanziellen Gründen die reiche Lady Lyndon. Doch auf dem schnellen Aufstieg folgt der tiefe Fall. Am Ende steht ein Duell auf Leben und Tod.
Dieser detailversessene Historienfilm von Stanley Kubrik ist bis in den letzten Winkel durchkomponiert. Viele Bilder erinnern an gigantische Gemälde.
| Genre | Historienfilm |
| Jahr | 1975 |
| Land | UK, USA |
| Länge | 184 Minuten |
| Darsteller | Ryan O'Neal, Marisa Berenson, Gay Hamilton |
| Regie | Stanley Kubrick |
| Drehbuch | Stanley Kubrick, William Makepeace Thackeray (Roman) |
| Originaltitel | Barry Lyndon |
Mo, 25.04.2016 von 8martinAufstieg und FallDieser Klasssiker ist Stanley Kubricks ästhetisch anspruchsvollster Film. Er schwelgt geradezu in optischen Leckerbissen wie Parks, Seenlandschaften, Brücken und Naturgärten, Putten und Statuen. Die überaus opulente Ausstattung und die verschwenderischen Kostüme schaffen ein in sich stimmiges Zeitbild des Rokkoko mit Atmo und einem sogar teils spannenden Plot, wie es die Romanvorlage von Thackery nicht besser hinbekommen hätte. Duelle werden zelebriert und eine Sitzbadewanne zu einem Universum. Die schönsten Schlösser der Zeit von innen und außen beleuchtet. Und alles stets mit viel Kerzenlicht und Weichzeichner.
Die Erzählweise ist episch breit angelegt – man hat viel Zeit – in dieser abenteuerlichen Geschichte, die vom kometenhaften Aufstieg (1. Teil) und vom tiefen Fall (2. Teil) des irischen Adligen Redmond Barry handelt. Ryan O’Neal spielt den Helden mit einer Mischung aus unbefangenem Draufgängertum und standhafter Ahnungslosigkeit. Dabei sind die ersten Lehrstunden in Sachen Liebe bei Cousine Nora (Gay Hamilton) noch recht neckisch. Am Höhepunkt seiner Karriere mit Ehefrau Lady Lyndon (Marisa Berensen) muss er sich vieler Feinde wehren: Stiefsohn Lord Bullingdon (Leon Vitali), der Hofgeistliche seiner Frau (Murry Melvin) und eine große Anzahl Gläubiger. Zwei deutsche Darsteller dürfen hier kurz glänzen: Hardy Krüger als preußischer Offizier und Diana Körner als warmherziges Lieschen.
Wie die Romanvorlage greifen Kapitelüberschiften der Handlung vor, und erzielen so einen Verfremdungseffekt. Historisch korrekt erleben wir in diversen Schlachten den Vorderlader und bei der Aufrechterhaltung der Disziplin den berühmt berüchtigten Spießrutenlauf. Am Ende ist wieder alles im Lot. Barry muss heftigst Lehrgeld zahlen und ist mit Mutter wieder in Irland. Grandioses Kino, schön wie der sterbende Schwan und dabei durchaus prall, wenn auch etwas angestaubt.War diese Bewertung hilfreich? | ![]() |
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